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angle-left 22.12.2022 Nach Restaurierungsarbeiten ist das Haus Medawar 749 rechtzeitig winterfest

Kurz vor Weihnachten ist am Haus Medawar 749 in Beirut ein wichtiger Schritt abgeschlossen. Am 16. Dezember wurde der letzte Dachziegel verlegt, das Dach ist intakt, das Mauerwerk geschlossen und das Haus damit stand- und winterfest.

Engagierte libanesische Architekten und Statiker führten im Herbst 2022 Hand in Hand mit spezialisierten Handwerkern weitere Fortbildungskurse in den traditionellen Bautechniken durch, in denen die charmanten historischen Mittelsaalhäuser Beiruts errichtet worden sind.

Das Deutsche Archäologische Institut unterstützte die Arbeiten und nutzte dabei auch die Strukturen des KulturGutRetter-Projekts, das für schnelle Hilfe bei Katastrophen an Kulturgut eingesetzt wird. Die Betreuung lag bei der Orient-Abteilung.

 

Am 4. August 2020 war ein Großteil dieser Häuser durch die katastrophale Explosion der Getreidespeicher im Hafen von Beirut schwer zerstört worden. Das Deutsche Archäologische Institut hatte umgehend Hilfe angeboten und die genaue Dokumentation der Schäden sowie die Kommunikationsstrukturen zwischen engagierten Bürgern, NGOS und der für die historischen Häuser zuständigen Antikenverwaltung unterstützt. Schnell zeigte sich, dass eine zügige denkmalgerechte Restaurierung der Häuser am Mangel von geschulten Handwerkern zu scheitern drohte. Auch fehlte es an Statikern, die die Besonderheiten der historischen Konstruktion bewerten und in die Restaurierungskonzepte einbeziehen konnte. Im Frühjahr 2021 wurde ein Fortbildungsprojekt initiiert, das dank des generösen Entgegenkommens des Besitzers und ebenso generöser Unterstützung durch das Auswärtige Amt am Haus Medawar 749 in Beirut durchgeführt werden konnte. Ein Teil der notwendigen Restaurierung dieses Hauses wird in den Fortbildungen umgesetzt, die einbezogenen jungen Handwerker erhalten dadurch nicht nur theoretischen und technischen Einblick in die traditionellen Techniken, sondern durch die drei- bis viermonatige Laufzeit der Fortbildungen auch eine gewisse Routine.

In diesem Jahr standen Fortbildungskurse zur traditionellen Konstruktion des Dachstuhls, der Zimmerdecken und der traditionellen Herstellung von Eisengeländern auf dem Programm. Junge Zimmerleute und Schmiede wurden von den wenigen spezialisierten Handwerkern im Libanon trainiert, die diese Techniken noch kennen. Die Fortbildung und Beratung in den Statik-Aspekten übernahm wiederum Axel Seemann (Berlin), Mitglied des Baudenkmalausschusses des Deutschen Archäologischen Instituts.

Die nun mit größerer Expertise ausgestatteten Handwerker werden in weitere Restaurierungsprojekte vermittelt. Das überwältigende Engagement aller Beteiligten hat Sogwirkung, immer mehr Häuser werden restauriert und das Leben kehrt in die durch die Explosion so schwer geschädigten Stadtviertel zurück.

 

 

Projekt „Beirut – Ausbildung von Handwerkern“
Finanziert durch Deutsches Archäologisches Institut, KulturGutRetter und die Gerda-Henkel-Stiftung
Leitung und Durchführung: Architekten der Initiative „Beirut Built Heritage Rescue“; Deutsches Archäologisches Institut – Orient-Abteilung

Betreuung: Directorate General of Antiquities, Lebanon

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