Projekt
Project Summary
Tan'im – Eine eisenzeitliche Stadtanlage
Das Projekt in Tan'im, 25 km östlich der jemenitischen Hauptstadt in der archäologisch noch nahezu unerforschten Bergregion des Khawlan gelegen, untersucht die Beziehungen der vorislamischen Kulturlandschaften des Wüstenrandgebietes zum jemenitischen Hochland. Besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit.
Project Display
Tan'im – Eine eisenzeitliche Stadtanlage
Seit 2009 führt die Außenstelle Sana'a in der Bergregion des Khawlan östlich der jemenitischen Hauptstadt Sana'a Surveys durch. In diesem archäologisch bisher nur wenig bekannten Gebiet konnten dabei bereits in der Anfangsphase zahlreiche Fundplätze der Bronze- und Eisenzeit identifiziert werden. Gerade diese Übergangsphase in Südarabien (Ende 2./frühes 1. Jt. v. Chr.) ist von wissenschaftlich großem Interesse, da bisher die Hintergründe zur Entstehung der südarabischen Oasenkulturen am Rande des jemenitischen Hochlandes noch ungeklärt sind. Der Khawlan, der teilweise zum Ursprungsgebiet der sabäischen Stämme zählt, ist für die Beantwortung dieser siedlungsgeschichtlichen Fragestellung von besonderer Bedeutung. Neben dem großräumigen Survey untersucht die Außenstelle Sana'a beispielhaft in der antiken Stadtanlage Tan'im Kontinuitäten und Brüche in der Siedlungsgeschichte. Tan'im ist dafür besonders geeignet, da es sich zum einen um ein regionales Zentrum handelte, zum anderen eine Zeitspanne untersucht werden kann, die vom frühen 1. Jt. v. Chr. bis in die Gegenwart reicht. Bei einer Kartierung antiker Befunde konnten neben einer Stadtmauer und Toranlagen, Reste eines sabäischen Podiumtempels, Bereiche ehemaliger Wohnbebauung, eine Dammanlage sowie mehrere Friedhöfe unterschiedlicher Zeitstellung identifiziert werden. Die im Stadtgebiet dokumentierten Spolien, bei denen es sich im überwiegenden Maße um Inschriftensteine und Baudekor handelt, belegen die einst aufwändige Ausstattung öffentlicher und sakraler Bauten in der Stadtanlage.