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Kinderknochenfragmente in einer Schale aus einem frühägyptischen Grab belegen ein leidvolles Leben
Es ist ein langer Weg mit vielen Hindernissen zwischen der Bestattung eines Kindes in Gebel es-Silsileh, Ägypten ca. 3400–3300 BC und der anthropologischen Bearbeitung seiner Knochen in Berlin 2015. Nach 5000 Jahren gibt es nun einen Hinweis auf die mögliche Todesursache des Kindes.

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Kinderknochenfragmente in einer Schale aus einem frühägyptischen Grab belegen ein leidvolles Leben

Im Jahre 1897 gelangte ein Konvolut von unterschiedlichen Grabbeigaben aus der frühägyptischen Nekropole von Gebel es-Silsileh durch Schenkung von G. Schweinfurth an die Berliner Sammlung. Im Zuge der Aufarbeitung der vor- und frühgeschichtlichen Sammlung des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung Berlin, durch Herrn R. Kuhn (Ägyptisches Museum & Vorderasiatisches Museum Berlin), konnten dabei noch verschiedene Gefäße mit Inhaltsreste nachgewiesen werden. Trotz der langen Zeit, die seit der Ausgrabung vergangen war, und trotz einiger Schwierigkeiten wie Kriegsschäden und diverse Umlagerungen der Funde, enthielten zwei tönerne Gefäße – eine Schale (ÄM 13935/1) und ein Napf (ÄM 13936) – auch einige sehr stark fragmentierte, nicht mehr identifizierbare Knochen.
Die Grabung, aus der die Knochen stammen, liegt am Ostufer des Nil zwischen Assuan und El-Kab. Die frühdynastische Nekropole wurde 1897 von G. Legrain und G. Lampre innerhalb von drei Tagen ausgegraben. Es wurden mindestens 63 Gräber freigelegt, deren ca. 100 bestattete Personen damals so gut wie nicht anthropologisch untersucht wurden. Lediglich neun Schädel und fünf Langknochen wurden dem Anthropologen D.M. Fouquet nach Frankreich übersandt. Die Knochenfragente aus der Schale (ÄM 13935/1) und dem Napf (ÄM 13936) waren nicht dabei. Sie wurden als verbrannte und fragmentierte Tierknochen im Berliner Museum inventarisiert.
Im Rahmen einer Aufarbeitung der Sammlung wurden sie zwecks genauerer Bestimmung von Frau Dr. C. Becker (Freie Universität Berlin, Institut für Prähistorische Archäologie) untersucht. Als sich herausstellte, dass es sich nicht um tierische Knochen handelt, sondern um menschliche, kamen die Knochen zur Prähistorischen Anthropologie an das Deutsche Archäologische Institut. Bei einer genauen Untersuchung zeigten sich einige unvermutete Besonderheiten, so dass der Fall keineswegs mit einer reinen Alters- und Geschlechtsdiagnose abgeschlossen werden konnte: Die Knochen eines Kindes geben Einblicke in sein kurzes, von Krankheit gezeichnetes Leben.

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Julia Gresky
Referat für Naturwissenschaften an der Zentrale
Im Dol 2-6
14195 Berlin
 
+49 30 187711-339

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seit 2015

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