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Feuchtbodenarchäologie und Dendrochronologie im Ural
Nördlich von Jekaterinburg im Ural liegt eine unbekannte Region mit Feuchtbodenfundplätzen. Seit 2017 beteiligt sich die Eurasien-Abteilung an den Ausgrabungen im Gorbunovo-Torfmoor. Ziel von Archäologie und Dendrochronologie ist die Datierung und Analyse der einzigartig erhaltenen Holzobjekte.

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Feuchtbodenarchäologie und Dendrochronologie im Ural

Der Ural ist als Gebirgszug, der geographisch Europa von Asien trennt, vom Polarural bis tief in die Steppenzonen reicht und mit dem größten Reichtum an Bodenschätzen des gesamten Kontinentes birgt, ist nicht nur eine geographisch hervorstechende Region, sondern auch archäologisch von größter Bedeutung. Hier treffen sich kulturelle Strömungen aus Ost und West und das östliche Uralvorland ist eine natürliche Nord-Süd Achse.

Eine weitgehend unbekannte Region mit Feuchtbodenfundplätzen liegt östlich des Urals nördlich der Stadt Jekaterinburg. In den zahlreichen Seen und Torfmooren wurden seit über hundert Jahren immer wieder spektakuläre Funde aber auch ganze Siedlungs- und Kultplätze ausgegraben. Initiiert wurde das Projekt zur Erforschung der Feuchtbodenfunplätze des Ural u.a. durch die Neudatierung eines der spektakulärsten Objekte der eurasischen Prähistorie – dem Großen Shigir-Idol. Die die Dendrochronologien des Referats Naturwissenschaften (K.-U. Heussner) konnte einzigartige Holzskulptur nun im frühen Holozän verankern konnten, womit sie die älteste anthropomorphe Skulptur Eurasiens nach dem Paläolithikum ist.

Es wurde schnell klar, dass das Gorbunovo-Torfmoor mit einer Vielzahl an prähistorischen Fundstellen aus allen Epochen vom Mesolithikum bis in die Eisenzeit ein idealer Ort ist, um weitere Hölzer zu bergen und damit gleichzeitig ein verlässliches Datierungsgerüst für die Fundstellen dieser Region aufzubauen und die Geschichte des Waldes im Ural und Sibirien zu erforschen.

Dieser Ort ist jedoch auch aus archäologischer Sicht sehr bedeutend. Von hier stammt die größte Kollektion an anthropomorphen und zoomorphen Holzskulpturen aus der Bronzezeit. Sie datieren ins späte 4. und ins 3. Jt.v.Chr. Vergleichbare in der nordrussischen Tiefebene reichen bis ins Baltikum. Gefunden wurden hier jedoch auch andere Objekte, wie Paddel oder verzierte Gefäße aus Birkenrinde aber wenig Siedlungsabfall. Vermutlich ist der Ort also kein Wohnplatz sondern vielmehr ein rituell genutzter Ort oder ein Kultplatz. Die für die Region einmaligen Erhaltungsbedingungen von organischen Resten im Feuchtbodenmillieu bieten hier eine große Chance in die ehemaligen Abläufe von Ritualen oder/und der Lebenswelt der prähistorischen Bewohner oder Nutzer dieses Orte zu erforschen.



DAI Grabungsmitarbeiter:

PD Dr. Sabine Reinhold
Referentin für die Archäologie Sibiriens und des Urals, Eurasien-Abteilung
Tätigkeit: Archäologie

Dirk Mariaschk
Wissenschaftliche Hilfskraft, Eurasien-Abteilung
Tätigkeit: Archäologie, Photogrammmetrie

Jan Krumnow
Techniker, Eurasien-Abteilung
Photogrammmetrie

Dr. Karl-Uwe Heussner
Referent für Dendrochronologie, Referat Naturwissenschaften
Dendrochronologie, Dendroarchäologie

Alexander Janus
Techniker, Referat Naturwissenschaften
Dendrochronologie

Externe Projektpartner:

Dr. Natalia Chairkina, Dr. Jevgenij Vilissev
Institut für Geschichte und Archäologie, Ural-Abt. der Russischen Akademie der Wissenschaften
(Direktorin der Archäologischen Abteilung)


Institut für Geschichte und Archäologie, Ural-Abt. der Russischen Akademie der Wissenschaften
(Mitarbeiter)

Antonia Bun'kova
Nižnij Tagil Museum – Ausstellungsgelände"Bergwerke des Ural", Nižnij Tagil
(Stellvert. Direktorin)

Ggf. Prof. Dr. Jörg Fassbinder
LMU München, Institut für Geophysik
(Freier Mitarbeiter)

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Kontakt

Sabine Reinhold
Eurasien-Abteilung
Im Dol 2-6, Haus II
14195 Berlin
 
+49 (0)30 187711-327

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Laufzeit

seit 2017

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Ausführende Abteilung

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