Der Pyramidenfriedhof von Dahschur

Das Photo zeigt den Grabungsschnitt mit Mündungsbereich des unteren Aufwegs der Knickpyramide und Teilen des vorgelagerten Hafenbereiches. Im Hintergrund sind der Talttempel, der obere Aufweg und die Knickpyramide zu erkennen. © DAI Kairo // Dirk Blaschta

Ergebnisse

Die Arbeiten an den Pyramiden und Mastabas des Alten und Mittleren Reiches in Dahschur haben grundlegende Informationen zur Architektur und Entwicklung der Pyramidenbezirke erbracht.

Aktuelle Projekte

Bauforscherische Untersuchung des Taltempels der Knickpyramide und seines Umfeldes

Im Norden des Taltempels der Knickpyramide befindet sich, wie sich durch seit 2012 durchgeführte neue bauforscherische und magnetometrische Untersuchungen überraschend herausstellte, eine 81 x 56 m grosse, nord-südlich orientierte Anlage, die von einer rechteckigen, massiven Lehmziegelumfassungsmauer umgeben ist. Auf der südlichen Hälfte der Fläche stand ein monumentales Ziegelgebäude. Ohne Parallele ist ein ausgedehnter Gartenbezirk nördlich des Lehmziegelbaus mit drei bis vier Reihen von Pflanzgruben auf mindestens drei Seiten. Der Bezirk könnte aus der Zeit der Gründung der Knickpyramide durch König Snofru stammen.

Siedlungen und Werkstätten

Glücklicherweise haben sich in Dahschur zahlreiche Überbleibsel, Werkstätten und Siedlungen aus der Bauzeit der Pyramiden erhalten, über die aktuelle magnetometrische Untersuchungen neue Auskunft geben. Bisher hat sich herausgestellt, dass sich südlich der Roten Pyramide aus Bruchsteinen errichtete rechteckige Bezrike befinden, die in längliche Kompartimente unterteilt sind. Nördlich des Tatempels der Knickpyramide liegen ausgedehnte Siedlungsstrukturen aus Lehmziegeln.

Ausgrabungen im Vorfeld der Knickpyramide

Seit 2008 werden Untersuchungen im zur Knickpyramide führenden Wüstental durchgeführt. Der zum Tempel der Knickpyramide führende untere Aufweg aus Lehmziegeln wurde durch magnetometrische Untersuchungen und Bohrungen lokalisiert. Im Vorfeld des Taltempels der Knickpyramide (um 2.600 v.Chr.) wurde ein Grabungsschnitt angelegt. Die Untersuchungen haben ergeben, dass der ca. 141 m lange Aufweg außerordentlich steil ansteigt. Die massiven Lehmziegelmauern stehen bis zu 3,50 m hoch an und waren mit einem Tonnengewölbe aus Lehmziegeln überdeckt. Innen war der Aufweg weiß verputzt. Von grosser Bedeutung für die Genese der Pyramidenbezirke ist weiterhin ein durch Bohrungen und Grabungen identifiziertes ca. 90 x 145 m großes, durch massives Lehmziegelmauern definiertes U-förmiges Hafenbecken, das dem unteren Aufweg der Knickpyramide vorgelagert ist. Bei den Abraumarbeiten über dem Lehmziegelaufweg konnte zudem ein aus Kalksteinbruchstücken bestehender Weg freigelegt werden, der im Neuen Reich (um 1.200 v. Chr.) im Zusammenhang mit dem Abbruch des Tempels zum Abtransport der Steinblöcke angelegt wurde. Bei den Pflastersteinen des Weges handelt es sich großenteils um Bauteile aus dem Tempel, unter ihnen sind aber auch zahlreiche Fragmente von der Reliefdekoration des Tempels, die neue Informationen zur Rekonstruktion des Dekorationsprogrammes geben. Die Relieffunde des Tempels am Aufweg zur Knickpyramide haben eine Schlüsselstellung inne, denn es handelt sich hier um den ältesten dekorierten Tempel eines Pyramidenbezirks überhaupt.

Landschaftsarchäologie

Im Rahmen eines geoarchäologischen Projekts mit Geographen der Freien Universität Berlin hat sich herausgestellt, dass sich die Landschaft seit dem Alten Reich (2.600 v. Chr.) grundlegend verändert hat, denn in den Wüstentälern und im angrenzenden Fruchtland haben sich seit frühestens 2.500 v. Chr. bis zu 7 m äolische und fluviatile Ablagerungen akkumuliert. Der massive anthropogene Einfluss auf das Erscheinungsbild der heutigen Landschaft wurde bestimmt, wobei insbesondere Steinbrüche, die Material zum Bau der Pyramiden von Dahschur geliefert haben, identifiziert, beschrieben und berechnet wurden. Bohrungen am See von Dahschur und im Fruchtland haben wichtige Informationen zur Ausdehnung der Schwemmfächer der Täler, zum Verständnis des Verlaufs des Fruchtlandrandes in antiker Zeit, sowie zur Nilüberschwemmung und zur Lokalisation von Nilaltarmen ergeben.

Friedhof des Mittleren Reichs westlich der Pyramide Amenemhets II.

Seit 2008 wird ein durch magnetometrische Untersuchungen entdeckter Friedhof des Mittleren Reiches westlich der Pyramide Amenemhets II. (ca. 1.900 v. Chr.) ausgegraben, der ein neuartiges Element der Pyramidenanlagen des Mittleren Reiches darstellt und typologische Rückbezüge in die ägyptische Frühzeit aufweist.

Lokalisierung der Pyramidenstädte und Taltempel am Fruchtlandrand

Die nördliche Pyramidenstadt des Snofru wurde im Jahr 2000 in einer Tiefe von 6,5 m unter der heutigen Geländeoberfläche lokalisiert.

Veröffentlichungen:

A. Ramisch et al., Fractals in Topography – Application in topography. Applications to geoarchaeological studies in the surrounding of the Necropolis of Dahshur, Egypt, in: Quaternary International 266, special volume “Landscape Archaeology Egypt and the Mediterranean”, 2012, 34-46.

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Report_Dahshur_arabic_2009-10.pdf (pdf)

Excavation Report Dahshur Spring arabic 2015 (pdf) فى ربيع 2015 نفذ فريق المعهد الألمانى للآثار بالقاهرة المسح المغناطيسى فى منطقة ثكنات العمال المجاورة للهرم الأحمر والمنطقةالمسماة معبد الوادى للهرم المنحنى. وتنفيذ مجسات بريمة فى الوادى شرق الهرم المنحنى و التى أكدت وجود جدار ميناء شرقى. وأظهرت المجسات أيضا امتداد طريق نقل أحجار الحجر الجيرى التى أعيد استخدمها فى الدولة الحديثة، عندما فكك معبد الوادى، وامتد حتى أسفل الوادى كله. و كما هو الحال فى السنوات الماضية كشف عن عدة عناصر معمارية مزخرفة جديدة من معبد الوادى داخل طريق نقل الأحجار هذا. وكشفت حفائر مصطبة مصغرة و بئر إلى الشمال الغربى لهرم أمنمحات الثانى عن دفنة مزينة بقلادة عريضة من خرز من الفيانس. تعود المقبرة إلى أواخر الدولة القديمة أو عصر الانتقال الأول.

Report Dahshur Spring 2015 (pdf) In spring 2015 German Archaeological Institute undertook magnetic surveys in the area of the workmen´s barracks in the vicinity of the Red Pyramid and the area of the so-called “valley temple” of the Bent Pyramid. Drill sondages in the valley to the east of the Bent Pyramid confirmed the existence of an eastern harbour wall. The sondages showed furthermore that a transport way of limestone blocks which was used in the New Kingdom when the “valley temple” was dismantled continues down the whole wadi. Like in the years before several new relief fragments from the “valley temple” were discovered within this limestone way. The excavation of a miniature mastaba and shaft to the north-west of the pyramid of Amenemhat II revealed a burial with a broad collar from faience beads. The tomb dates to the late Old Kingdom or First Intermediate Period.

Report_Dahshur_2010-11.pdf (pdf) Report_Dahshur_2010_2011

Report-Dahshur_spring_2009.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2009

Conservation_report_Dahshur_2005-06.pdf (pdf) Conservation_Report_Dahshur_2005_2006

Report_Dahshur_2011-12.pdf (pdf) Report_Dahshur_2011-12

Report_Dahshur_2003.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2003

Report_Dahshur_arabic_2010-11.pdf (pdf)

https://projectdb.dainst.org/fileadmin/Media/Projekte/2568/Sonstiges/Andreas%20Reinecke%202010%2C%20Reflections%20of%20a%20hard%20life.%20Burials%20from%20Go%20O%20Chua.burials%20from%20go%20o%20chua

Report_Dahshur_spring2013.pdf (pdf)

Report_Dahshur_autumn2009-spring2010.pdf (pdf)

جبانة+دهش..Report_Dahshur_arabic_2011-12.pdf (pdf)

Report_Dahshur_arabic_2009.pdf (pdf)

2014جبانة دهشور.pdf (pdf)

Report_Dahshur_2006.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2006

Dahshur Report spring 2014.pdf (pdf) Bericht über die vom DAI-Kairo im Frühjahr 2014 am Taltempel der Knickpyramide in Dahschur durchgeführten Arbeiten.

جبانةReport_Dahshur_arabic_2013.pdf (pdf)

Report_Dahshur_2002.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2002

Report_Dahshur_2007.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2007

Report_Dahshur_2008.pdf (pdf) Report_Dahshur_spring_2008