Der Pyramidenfriedhof von Dahschur

Das Photo zeigt den Grabungsschnitt mit Mündungsbereich des unteren Aufwegs der Knickpyramide und Teilen des vorgelagerten Hafenbereiches. Im Hintergrund sind der Talttempel, der obere Aufweg und die Knickpyramide zu erkennen. © DAI Kairo // Dirk Blaschta

Raum & Zeit

Dahschur wurde von König Snofru in der 4. Dyn. (um 2.600 v. Chr.) inauguriert und fungierte in seiner Regierungszeit als Residenznekropole mit zwei Pyramiden des Snofru und zahlreichen Mastabagräbern seiner Familienangehörigen und Höflinge. Der Kult an seinen Pyramiden wurde durch das gesamte Alte Reich (über 400 Jahre bis 2.200 v. Chr.) hindurch von Priestern durchgeführt, die Pyramidenstädte am Fruchtlandrand bewohnten und in Dahschur begraben wurden. Im Mittleren Reich (12. und 13. Dyn., 1.900-1.700 v. Chr.) diente Dahschur wieder als königlicher Begräbnisplatz für die Könige Amenemhet II., Sesostris III., Amenemhet III. und Könige der 13. Dyn. sowie deren Familienangehörige und Hofbeamte. Der Kult am Tempel der Knickpyramide wurde Mitte der 12. Dyn. wieder aufgenommen.

Die mit 6 x 2,5 km sehr ausgedehnte Wüstennekropole von Dahschur liegt in Ägypten, etwa 30 km südlich von Kairo auf der Westseite des Nils und südlich der anderen großen Pyramidenfelder von Giza, Sakkara und Abusir.

Der Fundplatz wird von den tief in der Wüste gelegenen Pyramiden des Königs Snofru, der Roten Pyramide und der Knickpyramide, beherrscht. Die Pyramiden des Mittleren Reiches wurden hingegen näher am Wüstenrand errichtet. Ausgedehnte Friedhöfe hoher Beamter befinden sich im Umfeld der Pyramiden, die Siedlungen und Taltempel am Wüstenrand.