Überblick
Kulturerhalt ist eine der wesentlichen Aufgaben des DAI. Die Arbeiten und geplanten Maßnahmen, wie sie am Göbekli Tepe durchgeführt werden, sind beispielhafte Vorhaben dafür. Dokumentation und Konservierung sowie der Schutz vor Witterungseinflüssen sind wichtige Komponenten des Projekts ebenso wie die Entwicklung eines nachhhaltigen Tourismuskonzepts und die Unterstützung beim Antrag, in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen zu werden.
Der Schutz vor Witterungseinflüssen soll durch den Bau von Schutzdächern erreicht werden – ein erstes Dach wird voraussichtlich 2015 fertiggestellt sein. Nach Abschluss dieser Maßnahmen folgen die Mauer- und Steinsanierung, wobei die Befunde möglichst originär erhalten bleiben sollen. Eine Anastylose (partielle Wiedererrichtung) wurde im Verlauf der Grabungsarbeiten nur in Ausnahmefällen durchgeführt, wenn umgestürzte oder schräg liegende Monolithe einen Fortgang der Ausgrabungen verhindern. Einem Gesamtkonzept zur Sicherung und Visualisierung der Anlage sollte nicht vorgegriffen werden. Ein solches Konzept in Form eines verbindlichen Site Management Plans ist zurzeit in Vorbereitung.
Das bisherige behutsame Vorgehen lässt sich gut an Anlage D veranschaulichen. In diesem am besten erhaltenen Steinkreis waren beide Zentralpfeiler durch Hangdruck in eine instabile Seitenlage geraten. Deshalb musste lange bei der Ausgrabung ein mächtiger Sedimentblock ausgespart werden, an den angelehnt die beiden Pfeiler vor dem Umstürzen bewahrt wurden. Um den Innenraum der Anlage zu erforschen, wurde die Schiefstellung der Zentralpfeiler mittels Fußwinden und einiger Festmeter Bauholz korrigiert.
Darüber hinaus wurden zerbrochene Pfeiler auch nur dann fachgerecht gekittet, wenn ohne diese Maßnahme eine Fortsetzung der Grabung an dieser Stelle nicht möglich ist. Dies war beim westlichen Zentralpfeiler der Anlage C (Pfeiler 37) der Fall.
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