Besiedlungsgeschichte im Gebiet der Dnepr-Severskij Donec-Wasserscheide in spätrömischer Zeit und zu Beginn der Völkerwanderungszeit

IIm Bereich der Wasserscheide zwischen Dnepr und Severskij Donec vollzogen sich in der jüngeren römischen Kaiserzeit und zu Beginn der Völkerwanderungszeit umfangreiche Besiedlungsvorgänge, die mit der Černjachov- und der Kiever Kultur sowie den nomadischen sarmatischen Stämmen verbunden werden. Gemeinsam mit der Universität Charkiv…

© DAI, Eurasien Abteilung // Foto Google, Kartierung DAI, J. Resch

DAI Standort  Eurasia Department

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2009 - 2015

Disziplinen  Prähistorische und historische Archäologie

Projektverantwortlicher  Erdmute Schultze

Adresse 

Email  Erdmute.Schultze@dainst.de

Laufzeit  2009 - 2015

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  EA - Nördliches und westliches Schwarzmeer

Fokus  Feldforschung

Disziplin  Prähistorische und historische Archäologie

Methoden  Feldforschung

Partner  V. N. Karazin-Universität Charkov, Historische Falkultät

Projekt-ID  5873

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/56780

Überblick

In der späten römischen Kaiserzeit und zu Beginn der Völkerwanderungszeit fanden im Bereich der Wasserscheide zwischen dem Dnjepr und dem Severski-Donez umfangreiche Siedlungsaktivitäten statt, an denen die Černjachov- und die Kiewer Kultur sowie nomadische sarmatische Stämme beteiligt waren. Darauf folgte die frühslawische Penkovka-Kultur. In diesem Projekt geht es um die Erforschung der Siedlungs- und Landschaftsgeschichte sowie des Kulturtransfers in dieser Region.
Bisher widmete sich die Forschung vor allem der Černjachov-Kultur, die dort im 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts n. Chr. verbreitet war. Auf der Grundlage älterer Untersuchungen haben aktuelle Ausgrabungen und Prospektionen ein genaueres Bild der Besiedlung während dieser Zeit ergeben. In einigen Gebieten, die systematisch durch Geländeuntersuchungen erkundet wurden, konnte festgestellt werden, dass der Abstand zwischen den einzelnen Siedlungen nur wenige Kilometer betrug, was auf eine insgesamt dichte Besiedlung schließen lässt. Die Siedlungsplätze befanden sich hauptsächlich auf Černosem und umfassten Flächen von 2,5-17 Hektar.

Angesichts der Unterschiede in der Siedlungsgröße kann man davon ausgehen, dass es einzelne Siedlungen gab, die die Hauptsiedlung in einer Mikroregion darstellten. Ein solcher Ort ist vermutlich die Siedlung Voitenki 1, in der 2004 Ausgrabungen der Universität Charkiv begannen. Diese Ausgrabungen werden unterstützt und die Untersuchungen dort sind in das Projekt eingebunden.

2. Vojtenki 1, Siedlung Bereich B
Anhäufung von gebrannten Lehmstücken © DAI, Eurasien Abteilung // Foto E. Schultze
Novoberekskoe, Siedlung der Černjachov-Kultur
oben: Blick zur Siedlung von Nordosten, in Höhe des Baumes am Hang befindet sich heute eine Quelle; unten: Ausmaß der Siedlung nach der Fundstreuung © DAI, Eurasien Abteilung // Foto E. Schultze; Karte P. Fischer und A. Reuter
Prospektionsgebiet bei Ochočee, Obl. Charkov, Ukraine
© DAI, Eurasien Abteilung // E. Schultze
Verbreitung der Černjachov-Kultur innerhalb des Arbeitsgebietes
© DAI, Eurasien Abteilung // Anonym
Šljachevo 2. Oberflächenfunde von der neu entdeckten Siedlung
Drehscheibenkeramik der Černjachov-Kultur © DAI, Eurasien Abteilung // E. Schultze