TRIQUETRA

Im Rahmen von TRIQUETRA wird eine evidenzbasierte Plattform zur Bewertung von Bedrohungen für Kulturdenkmäler durch Naturphänomene entwickelt. Es bietet ein präzises Risikoassessment und erarbeitet Strategien zur Risikobegrenzung. Damit dient es als Entscheidungshilfe für effektive Risikominderung und zur Restaurierung von Stätten.

TRIQUETRA-Projekt. Foto: Die Nachbildung nach der Positionierung der antiken Gebäudeteile © DAI Athen // A. Oikonomou

DAI Standort  Abteilung Athen

Laufzeit  2023 - 2025

Disziplinen  Klassische Archäologie, Klimaforschung, Kulturgüterschutz

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Katja Sporn, Dr. Themistoklis Bilis

Adresse  Fidiou 1 , 10678 Athen

Email  Katja.Sporn@dainst.de

Team  Dr. Artemios Oikonomou, Pinelopi Gourgouleti, Angelos Sotiropoulos

Laufzeit  2023 - 2025

Disziplin  Klassische Archäologie, Klimaforschung, Kulturgüterschutz

Partner  Abteilung Athen

Projekt-ID  5988

Overview

Finanziert vom EU-Programm Horizon CL2 (2023–2025), zielt TRIQUETRA darauf ab, das kulturelle Erbe Europas vor Klimawandel und Naturgefahren zu schützen. Dazu wird ein dreistufiger Prozess verfolgt: Risikoidentifizierung, -quantifizierung und -mitigation mittels einer evidenzbasierten Bewertungsplattform und einer Datenbank über Schutzstrategien.

Projektziele sind:

  • Klima- und Gefahrenauswirkungen sowie Maßnahmen zur Risikominderung zu verzeichnen
  • das Schaffen eines Identifizierungrahmens für neue Bedrohungen
  • Technologien zur präzisen Risikobewertung zu entwickeln
  • das öffentliche Bewusstsein und Engagement für den Schutz des Kulturerbes zu stärken

Die Methodik kombiniert evidenzbasierte Instrumente und ein Entscheidungssystem für eine effiziente Risikominderung und Restaurierung von Stätten. Die „Triade“ aus Identifizierung, Quantifizierung und Mitigation ermöglicht detaillierte Gefährdungsanalysen für verschiedene Risikofaktoren bei diversen Kulturgütern. Die Bewertung umfasst ästhetische, strukturelle und ökologische Schäden, während fortschrittliche Modelle Belastungspunkte und potenzielle Defekte erkennen. TRIQUETRA befasst sich zudem mit Risiken wie Küstenerosion und Erdrutschen und integriert Klimamodellierung und Fernerkundung für effektive Risikovorhersage und -bewältigung.

Im Rahmen von TRIQUETRA ist das DAI Athen Leiter des Arbeitspakets 6. Dem Heiligtum von Kalapodi ist eine von acht Pilotstudien gewidmet, an denen die Projektergebnisse validiert werden.

Triquetra Project: A Toolbox for Assessing & Mitigating Climate Change Risks and Natural Hazards Threatening Cultural Heritage

Mittels kombinierter archäologischer, geologischer und materialbasierter Studien mit Digitaltechnologie befasst sich das Projekt in Kalapodi mit Frostschäden und Auswirkungen des Klimawandels auf die erhaltenen antiken Baudenkmäler. Zunächst wurde durch Literaturrecherche und Felduntersuchungen der ökologische und der stratigraphische Kontext sowie Risikofaktoren der Stätte ermittelt, die als Grundlage für weitere Untersuchungen dienten. Die Risikobewertung und -quantifizierung von Umweltdaten, Modellierungen und jährliche Überwachungen frostbedingter Schäden sind auch in Arbeitspaket 4 des Projekts integriert.

Mittels modernster Materialanalysen (Porositäts-, XRD-, petrographische, SEM- und mechanische Tests) wird das Baumaterial bestimmt. Sensoren und eine Wetterstation zeichnen kontinuierlich Umweltdaten (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und Niederschlag) auf. LiDAR-basierte 3D-Digital Twin und Photogrammetrie ermöglichen eine präzise Dokumentation, Überwachung und Prognosesimulation.

Die vom griechischen Kulturministerium genehmigte TRIQUETRA-Implementierungsstudie in Kalapodi verbindet Forschung mit in Griechenland gültigen Strategien zum Denkmalschutz. Sie umfasst eine im Gelände aufgestellte maßstabsgetreue Nachbildung der Stufen und des Stylobats des klassischen Nordtempels zur Prüfung der Materialleistung. Die Projektergebnisse werden dem Fachpublikum und der Öffentlichkeit auf Tagungen, in Medienauftritten sowie in Fachpublikationen vorgestellt.

Bauarbeiten an der Nachbildung der Stufen und des Stylobats des Nordtempels © DAI Athen // Th. Bilis
Die vollständige Nachbildung der Stufen und des Stylobats des Nordtempels © DAI Athen // Th. Bilis
Positionierung der antiken Bauteile auf der Nachbildung © DAI Athen // A. Oikonomou
Die Nachbildung nach der Positionierung der antiken Gebäudeteile © DAI Athen // A. Oikonomou
Anwendung neuartiger Nanobeschichtungen zum Schutz der Baumaterialien in Kalapodi. Die Nanobeschichtungen wurden im Rahmen des TRIQUETRA-Projekts entwickelt © DAI Athen // Th. Bilis
Die Wetterstation, die lokale Umweltdaten in Echtzeit liefert © DAI Athen // A. Oikonomou
Bodentemperatur- und Feuchtigkeitssensor, der drahtlos mit der Wetterstation verbunden ist © DAI Athen // A. Sotiropoulos
Die Online-Plattform der Wetterstation, auf der die Daten gespeichert werden © DAI Athen // A. Oikonomou
Das QR-Code-Etikett für das Besuchererlebnis im Kalapodi-Schutzgebiet als Teil des Triquetra-Projekts © DAI Athen // A. Oikonomou