DFG-Projekt Klimatisierung von Wohn- und Repräsentationsarchitektur in Rom und Latium

Interdisziplinäre Untersuchungen zu einer Luxuseinrichtung in einer wetterbegünstigten Zone des Römischen Reiches anhand ausgewählter Beispiele.

© H. Manderscheid, su concessione della Sovrintendenza Capitolina ai Beni Culturali // H. Manderscheid/DAI Rom

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  06.06.2016 - 05.05.2017

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Beste

Adresse  Via Sardegna 79-81 , 00187 Roma

Email  Heinz.Beste@dainst.de

Laufzeit  2016 - 2017

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt-ID  1798

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/2175205

Überblick

Traditionell wird das System der Hypokaustenheizung mit römischen Badeanlagen in Verbindung gebracht. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der entsprechenden Befunde hat jedoch mit diesen nichts zu tun; vielmehr handelt es sich um beheizte Wohn- und Repräsentationsräume, sowohl in Stadthäusern als auch in Villen. Diese haben in weiten Teilen des Römischen Reiches Verbreitung gefunden, verständlicherweise am meisten in den klimatisch benachteiligten Provinzen Mittel- und Osteuropas sowie in Norditalien. Für ihr Vorhandensein in wetterbegünstigen Zonen, insbesondere in Mittel- und Süditalien, muß dagegen nach einer anderen Deutung gesucht werden.

Klimatisierung mittels Hypokaustensystem impliziert sowohl Heizung als auch Kühlung. Wenn auch ohne Zweifel die erstere Form überwogen hat, so zeigt die rezente Deutung der technischen Einrichtungen des sog. Winterpalastes der Villa Adriana bei Tivoli doch, daß es für Wohn- und Repräsentationsbereiche gegeben zu haben scheint.

Beheizte Wohn- und Repräsentationsräume sind integraler Bestandteil der jeweiligen Bauten. Sie können, jedenfalls im zu untersuchenden geographischen Raum, als Luxuselement bezeichnet werden, das dem Aufwand für die Errichtung und Ausstattung vieler Gebäude entspricht. Dies gilt für die Kaiserzeit, vermutlich bereits von der 2. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. an, ebenso jedoch für die Spätantike; für diese lässt sich im Übrigen ein Wiederaufleben an Bau- und Ausstattungsluxus belegen.