Agrigent - Das Olympieion von Agrigent

Der Tempel wurde als Kolossalbau (ca. 56 x 112 m) konzipiert. Eine Besonderheit des Tempels sind die ca. 8 m hohen Stützfiguren (Telamoni), die an der Außenseite in großer Höhe zwischen den ca. 18 m hohen Halbsäulen standen. Zur Belichtung der Cella war das Dach des Tempels offen.

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  01.01.2007 - 31.12.2023

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Beste

Adresse  Via Sardegna 79-81 , 00187 Roma

Email  Heinz.Beste@dainst.de

Laufzeit  2007 - 2023

Partner  Parco Archeologico e Paesaggistico della Valle dei Templi di Agrigento

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  2090

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/146298

Überblick

Das ›Olympieion‹ von Agrigent ist nach dem Artemision von Ephesos und dem Apollontempel von Didyma der drittgrößte Kultbau in der griechischen Welt. Das Heiligtum stellt nicht nur hinsichtlich seiner außergewöhnlichen Proportionen einen Einzelfall dar, sondern zeigt neue originale architektonische Lösungen auf, die von dem üblichen griechisch-dorischen Kanon abweichen. Den Quellen (Diodorus Siculus XIII 82; Polybios IX 27) zufolge wurde das Bauprojekt unmittelbar nach dem Sieg über die Karthager in Himera 480 v. Chr. begonnen; es wurden jedoch nie ganz zu Ende geführt.

Der bedauernswert schlechte Zustand des einstigen Monumentalbaus – heute präsentieren sich dem Besucher nur noch ein paar Ruinen –sind nicht allein auf Zerstörungen im Altertum und allgemein auf den Zahn der Zeit zurückzuführen, vielmehr ist sein Zustand das Ergebnis moderner Zerstörungen. So wurden viele Quader des Tempels im 18. Jh. für den Bau der Mole des Hafens von Porto Empedocle abtransportiert. Die Auseinandersetzung mit den baulichen Resten des Tempels hat neben neuen Erkenntnissen zum Entwurf des Tempels auch einen besseren Überblick über seine verstreut liegenden Baugliedern gegeben, so daß nun eine Aussage zu dem Umfang der sich noch an Ort befinden Baugliedern möglich ist. Besonderes Augenmerk galt dabei den bei Ausgrabungen gefundenen Skulpturenteile, sog. Atlanten die der junge englische Architekt Charles Robert Cockerell auf seiner Grand Tour 1812 erstmalig zeichnerisch zusammenzusetzte.