Siedlungskammern diesseits und jenseits der Alpen in der Eisenzeit: Vergleichende Studien zum Raum Hohenasperg und dem Golaseccagebiet

Im Fokus dieses Projektes stehen Herausbildung und Dynamik zweier Siedlungskammern zwischen dem 8. und 3. Jh.v. Chr.: Das Gebiet um den Hohenasperg bei Stuttgart sowie der Bereich um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende.

© I. Balzer/DAI Rom // I. Balzer/DAI Rom

DAI Standort  Abteilung Rom

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2021 - 2026

Disziplinen  Siedlungsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie, Landschaftsarchäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Ines Balzer

Adresse  Via Sardegna 79/81 , 00187 Rom

Email  Ines.Balzer@dainst.de

Laufzeit  2021 - 2026

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  ROM - Stadt- und Siedlungsforschung

Fokus  Auswertung, Regionalforschung, Thematische Forschung

Disziplin  Siedlungsarchäologie, Prähistorische und historische Archäologie, Landschaftsarchäologie

Methoden  Räumliche Auswertungen, Simulationen

Schlagworte  Eisenzeit, Geopolitische Einheiten, Areale, Regionen, Umweltprozesse, Soziale kollektive Einheiten, Archäologisch definierte Gruppen

Projekt-ID  2878

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4639534

Überblick

Ein von der DFG finanziertes Projekt um den Hohenasperg bei Stuttgart konnte aufzeigen, daß zwischen dem 8. und 3. Jh.v.Chr. im mittleren Neckarland einschneidende Veränderungen stattfanden: Nach einer Phase von Subsistenzwirtschaft, die von vereinzelt gelegenen gehöftartigen Anlagen betrieben wurde, ändern sich ab dem 6. Jh. v. Chr. Siedlungslage, -größe und -weise. Zeitgleich ist das vermehrte Aufkommen von Metallfunden, Briquetageüberresten und Hinweise auf Metallurgie zu beobachten. Dazu ist mit den ab Ha D2 auftretenden späthallstattzeitlichen “Fürstengräbern” wie Eberdingen-Hochdorf ein starker Bezug nach Süden in den Golaseccaraum und darüber hinaus gegeben.

Das mittlere Neckarland verfügt zwar nicht unmittelbar über Rohstoffe, kontrollierte sie aber (Eisen aus dem Schwarzwald, Salz aus dem Heilbronner Raum). Der Golaseccaraum scheint eine ähnliche Entwicklung zu durchlaufen. Auch hier sind Bodenschätze erst im Hinterland zu finden, aber Verkehrssysteme in Richtung und über die Alpen zum Hallstattgebiet werden ab dem 7./6. Jh.v.Chr. stark ausgebaut und kontrolliert.

Das Projekt möchte mit den Methoden aus dem Hohenaspergprojekt (u.a. aus der Wirtschafts- und Verkehrsgeografie) und einem ähnlichen chronologischen und chorologischen Rahmen (15 km-Radius um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende; 8.-3. Jh.v.Chr.) die Siedlungsdynamik um Castelletto sopra Ticino/Sesto Calende erforschen und in direkten Vergleich zum Hohenasperggebiet setzen.