Frühes Gold in Südostasien

Der älteste Goldschmuck in Südostasien erscheint in Gräbern der letzten Jahrhunderte v. Chr. Ein langfristiges DAI-Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH Mannheim (CEZ) geht der Herkunft des frühen Goldes und den Anfängen des Goldhandwerks in Südostasien nach.

Goldfunde der DAI-Grabung Prohear, Südostkambodscha. Die Funde datieren in das 1. Jh. v. Chr. und das 1. Jh. n. Chr. © DAI-KAAK // Andreas Reinecke

DAI Standort  Commission for Archaeology of Non-European Cultures

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 01.01.2008

Laufzeit  seit 2008

Projektart  Einzelprojekt

Methoden  Ausgrabungen, Fundbergung, Materialuntersuchungen, Typologie, Raubgrabungen

Schlagworte  Gold

Projekt-ID  5908

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/3726971

Überblick

Mit der Entdeckung erster Goldbeigaben auf dem eisenzeitlichen Gräberfeld Prohear in Südostkambodscha (siehe Projekt: „Gräberfeld von Prohear“) wurde 2008 in einer langfristig angelegten Kooperation mit dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH Mannheim (CEZ) die Analyse und Auswertung früher Goldfunde dieser Region begonnen. Auf dieser Basis wurden die Untersuchungen bis heute auf 229 Goldproben von 18 Fundstellen in den Ländern Kambodscha, Vietnam, Thailand und Indonesien ausgedehnt. Aufgrund ihrer Vielfalt und gut dokumentierten Fundsituation in Verbindung mit den naturwissenschaftlichen Analysen bieten die Funde von Prohear ein hervorragendes Beispiel bei der Betrachtung des ältesten Goldes und Silbers in Südostasien – sowohl unter typologischem Blickwinkel als auch im Hinblick auf die Diskussion früher Lagerstätten und Lieferwege.

Goldfunde Prohear
Goldfunde der DAI-Grabung Prohear, Südostkambodscha. Die Funde datieren in das 1. Jh. v. Chr. und das 1. Jh. n. Chr. © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Goldfunde von Bali
Goldfunde von Bali/Indonesien, die im Rahmen des Gold-Projektes in Mannheim analysiert wurden. Sie datieren in das 1. Jh. v. Chr. © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Goldfunde von Indonesien
Goldfunde von Bali/Indonesien, die im Rahmen des Gold-Projektes in Mannheim analysiert wurden. Sie datieren in das 1. Jh. v. Chr. © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Goldmasken
Goldmasken von Giồng Lớn in Südvietnam. Die Masken lagen in verschiedenen Gräbern des 1. Jh. v. Chr. und wurden aus unterschiedlichem Gold und vermutlich auch in unterschiedlichen Werkstätten gearbeitet © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Ohrringpaar
Ohrringpaar in Grab 3 von Prohear beiderseits des Schädels unter Keramikschalen entdeckt: Links – das „Original“, silberreich (85% Silber, 14% Gold) in exzellenter Verarbeitung, vermutlich importiert. Rechts – die „antike Kopie“, etwa goldhaltiger (dennoch nur 68% Silber, 31% Gold), aber viel „goldiger“ aussehend, vermutlich durch Silberabreicherung in der Oberfläche. Handwerklich etwas missglückt (Überhitzung) © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Perldrahtohrringe
4 „Perldrahtohrringe“ von der DAI-Grabung Lai Nghi. Beigabe einer älteren Dame in Grab 7 aus dem 1. Jh. v. Chr. Von Links 1-3: die „Originale“ mit 99,8-9% Gold außergewöhnlich rein, vermutlich durch Salzzementierung „entsilbert“. Handwerklich gut gearbeitet. Rechts: die silberreicher Kopie (27% Silber), handwerklich weniger fein gearbeitet © DAI-KAAK // Andreas Reinecke
Perldrahtohrringe
4 „Perldrahtohrringe“ von der DAI-Grabung Lai Nghi. Beigabe einer älteren Dame in Grab 7 aus dem 1. Jh. v. Chr. Von Links 1-3: die „Originale“ mit 99,8-9% Gold außergewöhnlich rein, vermutlich durch Salzzementierung „entsilbert“. Handwerklich gut gearbeitet. Rechts: die silberreicher Kopie (27% Silber), handwerklich weniger fein gearbeitet © DAI-KAAK // Andreas Reinecke