Lucy Lloyd, Wilhelm Bleek & Felix von Luschan

Nachlasssammlung Felix von Luschan, Staatsbibliothek zu Berlin. © Foto: K. Loges, DAI KAAK; Nachlasssammlung Felix von Luschan, Handschriftensammlung, Staatsbibliothek zu Berlin. // Loges, Kathrin

Raum & Zeit

Lucy Lloyd kehrte 1883 aus Südafrika nach Europa zurück. Zunächst versuchte sie in London einen geeigneten Verleger für die Felsbildkopien aus dem Nachlass von George Stow zu finden. Da dieses Vorhaben scheiterte, zog sie in den 1890ern nach Berlin. Die Stadt wurde gegen Ende des 20. Jahrhunderts zunehmend als eine aufstrebende Metropole der Wissenschaft gehandelt.

Als Direktor des Königlichen Museums für Völkerkunde nahm Felix von Luschan im Jahr 1905 an einer Reise der „British Association fort he Advancement of Science“ nach Südafrika teil. In Cape Town traf er Jemima Bleek, die Witwe des Sprachforschers Wilhelm Bleek. Sie machte Felix von Luschan auf ihre Schwester Lucy Lloyd und deren Arbeit zu den ǀxam in Berlin aufmerksam. Nach dem Ende seiner Reise kontaktierte Luschan sowohl Jemima Bleek in Cape Town als auch Lucy Lloyd in Berlin, in der Hoffnung neue Sammlungsstücke für das Museum erhalten zu können. Die Korrespondenz zwischen Luschan, Bleek und Lloyd veranschaulicht die transimperialen Dimensionen die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die europäische Forschungs- und Museumslandschaft prägten. Bis 1911 blieben Luschan und Lloyd in Kontakt, die Veröffentlichung der Felsbildkopien gelang ihnen in dieser Zeit jedoch nicht.