Umm el-Houl: A threatened coastal settlement of the 19th century CE (Qatar)

Der Küstenort Umm el-Houl befindet sich im Südosten Katars und datiert in die Mitte des 19. Jh. n. Chr. Die durch rezente Bebauung akut bedrohte Ruine wurde zwischen 2014 und 2017 in Kooperation zwischen der Orient-Abteilung des DAI und der Qatar Museums (QM) archäologisch untersucht.

Laufzeit  2014 - 2017

Disziplinen  Siedlungsarchäologie, Kulturgüterschutz, Ethnographie

Projektverantwortlicher  Dr. Kristina Pfeiffer

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Kristina.Pfeiffer@dainst.de

Team  Dr. Kristina Pfeiffer, Christin Keller

Laufzeit  2014 - 2017

Cluster/Forschungsplan  OA - Kulturerhalt

Fokus  Kulturerhalt/Cultural Heritage, Feldforschung, Thematische Forschung

Disziplin  Siedlungsarchäologie, Kulturgüterschutz, Ethnographie

Methoden  Analoge Fotografie, Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Periodisierung, relative Chronologie, Digitale Fotografie, 3D-Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Nivellierung, Vermessung, Feldforschung, Funktionsanalyse, Ausgrabungen, Literaturrecherche, Bodenuntersuchungen, Gesteinsuntersuchungen, Glasuntersuchungen, Keramikuntersuchungen, Bohrungen, Fernerkundung, Flurbegehungen, Geomagnetik, GIS-Analyse, Luftbildfotografie, Satellitenaufnahmen, Surveys, Topografische Untersuchung, Topographische Aufnahme, Quellenkritik, Monitoring, Schutzstrategien, Structure from Motion (SfM), Mauertechniken, Wandschalenkonstruktion, Schifffahrt, Städtebau, Stadtplanung

Partner  Qatar Museums, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Förderer  Qatar Museums

Schlagworte  Architektur, Bauforschung, Bodenkunde, Ethnographie, Ethnologie, Forschungsdatenmanagement, Geowissenschaften, Geschichtsrezeption, Historische Geographie, Kartographie, Kulturgüterschutz, Luftbildarchäologie, Mikromorphologie, Neuzeitarchäologie, Numismatik, Sedimentologie, Siedlungsarchäologie, Site management, Topographie, Vorderasiatische Archäologie, Falknerei, Fischfang, Forschung, Piraterie, Reisen, Tausch, Transport, Verkehr, Wirtschaft, Kolonisation, Stadtentwicklung, Verteilung, Neuzeit, Provinzen, Städte, Digitale Dokumente, arabisch (Sprache), Glas, Keramik, Mörtel, Pech, Salze, Wasser, Perlen, Schiffbrüche, Landschaftsentwicklung, Meeresspiegelschwankungen, Küsten-/ufernahe Siedlungen, Turmhügel, Verwaltungszentren, Baumaterialien, Außenbereiche, Eingänge, Höfe, Türme, entlang der Küste, freistehend, intramural, umlaufend, Meere, Süßgewässer, Küsten, Landschaft, Landspitzen, Marschen, Strände, Ufer, Araber, Muslime, Eliten

Projekt-ID  5638

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/152317

Überblick

Umm el-Houl ist ein Küstenort mit einer Ausdehnung von ca. 24 ha. Der in die Mitte des 19. Jh. n. Chr. datierte Ort liegt einem natürlichen Strandwall auf und ist ca. 600 m von der Küstenlinie entfernt. Die Bebauung weist eine späte Phase mit großen Hofhäusern sowie eine frühe Phase mit kleineren Hofhäusern und einer mit Rundtürmen versehenen Stadtmauer auf. Während die Reste der späten Bauphase dem Sporn des Strandwalls aufliegen, findet sich die frühere Bebauung im Übergangsbereich zwischen einer Lehmpfanne und dem sich nach Westen abflachenden Strandwall.

Dieser Bereich ist durch rezente Baumaßnahmen akut gefährdet. Die temporäre Errichtung eines großen Wasserbeckens, das das Ruinengelände an drei Seiten umschließt, leckt und verursacht regelmäßig Überflutungen der tiefer gelegenen Ruinenbereiche. Daraus resultiert neben Versalzung des Grundes eine intensive Wassererosion des Baumaterials. Teilweise führte dies bereits dazu, dass nur noch Grundmauerwerk oder Überreste der untersten Steinlagen erhalten sind.

Umm el-Houl ist ein bedeutsamer Bestandteil des Cultural Heritage in Katar: Der Ort ist an der Südostküste der Halbinsel bislang der einzige seiner Art und beherbergte Teile der Herrscherfamilien im Verlauf der letzten, 200 Jahre umfassenden, politisch bewegten Geschichte Katars. Die archäologischen Rettungsmaßnahmen beinhalteten eine vollständige Aufnahme der Ruine sowie Konzeptionen zum langfristigen Schutz. 

Umm el-Houl (Katar). Im Profil sind die Reste der untersten Steinlage einer Steinmauer erkennbar
Umm el-Houl (Katar). Im Profil sind die Reste der untersten Steinlage einer Steinmauer erkennbar © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
 Magnetometrische Flächenprospektion
Umm el-Houl (Katar). Flächenprospektion mit einem Caesium-Magnetometer durch J. Fassbinder, LMU München, und I. Hoffmann, BLDB München © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Umm el-Houl (Katar). Luftbild eines Ausschnitts des Ruinengeländes
Umm el-Houl (Katar). Luftbild eines Ausschnitts des Ruinengeländes. Fotografiert aus einer Höhe von 40 m mittels Kamera an einem Drachen © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Umm el-Houl (Katar). Sondage 3 mit freigelegten Bauresten beider Bebauungsphase
Umm el-Houl (Katar). Sondage 3 mit freigelegten Bauresten beider Bebauungsphasen, Blick nach Osten. © DAI, Orient-Abteilung // Ch. Kainert
Umm el-Houl (Katar). Stratigrafische Verbindung beider Bauphasen
Umm el-Houl (Katar). Stratigrafische Verbindung beider Bauphasen, Ostprofil in Sondage 3 mit Blick nach Osten © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Umm el-Houl (Katar). Testschnitte in Sondage 4 zeigen Details in der Häuserkonstruktion der frühen Phase
Umm el-Houl (Katar). Testschnitte in Sondage 4 zeigen Details in der Häuserkonstruktion der frühen Phase, Blick nach Süden. © DAI, Orient-Abteilung // s. Tiltmann
Umm el-Houl (Katar). Umfassungsmauer eines Hofhauses der späten Phase
Umm el-Houl (Katar). Umfassungsmauer eines Hofhauses der späten Phase, Blick nach Norden © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer