Organisation

Eurasien, die größte zusammenhängende Landmasse der Weit, ist ein Raum von historisch und kulturell überragender Bedeutung

Über uns

Die Gründung der Eurasien-Abteilung 1995 war eine zukunftsweisende Entscheidung. Bis heute gibt es in Europa oder den USA kein vergleichbares Forschungsinstitut. Mit dem Ende der Blockkonfrontation öffneten sich Anfang der 1990er Jahre die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion auch für gemeinsame Forschungen auf dem Gebiet der Archäologie. Damit erweiterte sich deren Horizont erheblich. Überraschende Perspektivwechsel auf lange nur isoliert betrachtete archäologische Phänomene waren damit verbunden. 
Unser Arbeitsbereich umfasst große Teile des eurasischen Doppelkontinents. Hierzu gehören die Russische Föderation, die Ukraine, Moldawien, Rumänien und Bulgarien, die Staaten im Südkaukasus (Georgien, Armenien, Aserbaidschan) und die mittelasiatischen Staaten (Kasachstan, Usbekistan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgistan) sowie die Mongolei. Mit der Außenstelle Teheran umfasst das Arbeitsgebiet auch Iran, Afghanistan, Pakistan und Nordindien bis zum Indus. Die Außenstelle in Peking führt die Forschungen in China, Ostasien und Japan durch.
Die Arbeitsfelder und grundsätzlichen Aufgaben der Eurasien-Abteilung sind durch die Satzung des DAI, die Konvention von Valletta und die daraus resultierenden gesetzlichen Bestimmungen definiert. Sie werden im Rahmen der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik (AKBP) umgesetzt. 
Dies umfasst die archäologische Forschung in Eurasien, die Forschungsförderung durch Bereitstellung von Bibliotheken sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen. Alle Tätigkeiten zielen darauf ab, in den Ländern Eurasiens zum Erhalt des kulturellen Erbes, zur Pflege der kulturellen Hinterlassenschaften und in Deutschland wie den Gastländern zur Entwicklung der archäologischen Wissenschaft beizutragen.
Die Arbeit der Eurasien-Abteilung umfasst in vielen Ländern nicht allein Forschung, sondern in besonderem Maße science diplomacy, die dazu beiträgt Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Hierzu organisieren wir u.a. gemeinsame Tagungen und Ausstellungen. Alle Feldforschungen in den Gastländern werden mit den Partnerinstitutionen als Kooperationsprojekte durchgeführt und auch gemeinsam publiziert. Multilaterale Projektkooperationen auch zum Kulturerhalt nehmen zu. 
Der immens große geographische Raum ist in vielen Teilen archäologisch immer noch wenig erforscht und die wissenschaftlichen Potentiale sind enorm. Sie gilt es in Kooperation mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in unseren Gastländern zu nutzen und auszubauen. Die Erforschung des eurasischen Doppelkontinents ist die archäologische Herausforderung des 21. Jahrhunderts.

Wie sind wir organisiert

Das riesige Arbeitsgebiet ist eine besondere Chance, historische Prozesse in Raum und Zeit zusammenhängend zu erforschen. Eine Schwerpunktsetzung der archäologischen Forschungen in regionaler oder zeitlicher Hinsicht würde den Horizont verengen. Deshalb reicht die große Bandbreite der Forschungen der Eurasien-Abteilung vom westlichen Schwarzmeergebiet bis nach Japan und vom Neolithikum bis in die Frühgeschichte.
Das Arbeitsgebiet der Eurasien-Abteilung ist nach fünf Großregionen organisiert, für die jeweils ein oder zwei Referentinnen und Referenten bzw. die Außenstellen zuständig sind: (1) das nördliche und westliche Schwarzmeer, (2) Ural und Sibirien, (3) den Kaukasus, (4) Iran, Afghanistan und Pakistan, (5) Mittelasien und (6) Ostasien.
Die Eurasien-Abteilung integriert Aspekte der Prähistorischen, Klassischen und Vorderasiatischen Archäologie; Mittelasiatische und Ostasiatische Archäologie sind zum Beispiel in Deutschland nur hier institutionell repräsentiert. 
Dem wissenschaftlichen Beirat der Eurasien-Abteilung gehören Prof. Dr. Reinhard Bernbeck (Freie Universität Berlin), Dr. Stefan Burmeister (Varusschlacht Museum und Kalkriese), Prof. Dr. Henny Piezonka (Christian-Albrechts Universität Kiel), Prof. Dr. Richard Posamentir (Eberhard-Karls Universität Tübingen) und Prof. Dr. Marzena Szmyt (Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu) an.