Rom, Domus Aurea

Kaum ein Bauwerk der römischen Stadt war schon zu seiner Entstehungszeit so umstritten wie die Domus Aurea (Goldenes Haus). Das mag zum einen an ihrem Entstehungsort in unmittelbarer Nähe des Palatins und des Forum Romanum liegen, zum anderen an ihrem Bauherrn, der kein Geringerer als Kaiser Nero (54-68 n. Chr.) war.

Wandfresko aus Raum 92, Südseite

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  2013 - 2025

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Beste

Adresse  Via Sardegna 79-81 , 00187 Roma

Email  Heinz.Beste@dainst.de

Laufzeit  2013 - 2025

Partner  Soprintendenza Archeologica di Roma, Parco Archeologico del Colosseo

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  2658

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33719

Überblick

Nach dem Brand von 64 n. Chr. bei dem auch eine von Kaiser Nero erst vor wenigen Jahren begonnene Bauanlage, die sog. Domus Transitoria, zerstört wurde, entsteht eine neue Kaiserresidenz, die Domus Aurea, die weitaus größer und luxuriöser als die Vorgängeranlage werden sollte. Nach der Darstellung der antiken Schriftsteller Tacitus und Sueton war das Areal der Domus Aurea neben dem eigentlichen Residenzgebäude mit einem künstlichen See, an dessen Stelle heute das Colosseum steht, weitläufigen Portiken und verstreut eingefügten Pavillons bebaut, und dies alles in einer Gartenanlage, die zwischen beherrschter Natur und Wildnis wechselte. Was mit der nicht fertig gestellten Domus Aurea nach Neros Sturz und Tod geschah, ist im Einzelnen nicht bekannt. Im Jahr 104 wurde die Anlage auf dem Colle Oppio durch einen Brand beschädigt. Kaiser Trajan ließ anschließend die Überreste des Obergeschosses einebnen, um auf der so geschaffenen Basis, die durch Hinzufügen von Substruktionskammern an der Südseite noch erweitert wurde, die Trajansthermen (Bauzeit:106-109 n. Chr.) zu errichten. Von den baulichen Anlagen auf dem Areal der Domus Aurea hat sich aufgrund der späteren Überbauung so gut wie nichts erhalten, bis auf einen Teil, der am Hang des Oppius liegt. Dieser wurde Ende des 15. Jh. wiederentdeckt und vorrangig von Künstlern aufgesucht, um ihre Malerei und Stuckarbeiten zu kopieren, wodurch ein eigener Stil, die sog. Grotteske, entstand.

Areal der Domus Aurea
Areal der Domus Aurea © DAI Rom // Anonym
Domus Aurea, Grundrissplan
Grundrissplan © DAI Rom // Anonym
Domus Aurea, historischer Grundrissplan; DeRomanis 1822
DeRomanis // Anonym
Domus Aurea, Lichteinfall
// Anonym
Wandfresko Domus Aurea Ambienete 92, Detail
© DAI ROM // Beste