Das DAI Rom trauert um sein korrespondierendes Mitglied Hugo Brandenburg

BEKANNTMACHUNG

H. Brandenburg (1929-2022) auf einer DAI-Veranstaltung © DAI // Daniela Gauss

29.12.2022 | Abteilung Rom

Hugo Brandenburg war einer der wichtigsten Fachvertreter der Christlichen und Spätantiken Archäologie in Deutschland und international, und er war dem DAI Rom durch seine Forschungen und seine Präsenz sein Leben lang verbunden.

Der 1929 in Berlin Geborene wurde nach dem Studium der Klassischen Archäologie und der Klassischen Philologie in Bonn und Köln und der Promotion 1962 in Köln zunächst 19962/63 Reisestipendiat des DAI und dann ab 1965 Referent für Christliche Archäologie der Abteilung Rom des DAI, wo er das Fach parallel zu Friedrich Wilhelm Deichmann vertrat. 1972 habilitierte er in Köln und wurde 1982 als Professor für Klassische Archäologie mit besonderer Berücksichtigung der Spätantike ans Archäologische Seminar der Universität Münster berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte, seit 1993 als Ordinarius des Studienfachs Christliche Archäologie. Seine umfassende Bildung erlaubten ihm ein besonders tiefes Verständnis des Übergangs von der Antike zum Mittelalter und der Herausbildung einer christlich-spätantiken Kunst und Kultur. Sein Leben lang standen insbesondere römische Monumente im Zentrum seiner Forschungen, angefangen mit den spätantik-frühchristlichen Sarkophagen über die Katakomben bis zu den römischen Kirchen. 
Unter den zahlreichen herausragenden Forschungsarbeiten verdienen insbesondere die Mitarbeit am Korpus der frühchristlich-spätantiken Sarkophage, die Forschungen zu den Basiliken S. Stefano Rotondo, S. Paolo f.l.m. und zu S. Pietro und sein ständig aktualisiertes monumentales Werk zu den frühchristlichen Kirchen Roms besondere Erwähnung. Hugo Brandenburg war Korrespondierendes Mitglied des DAI und Mitglied zahlreicher Akademien, darunter der Pontificia Accademia Romana di Archeologia. 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde des Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana, jahrelang war er auch Mitglied der Pontificia Commissione di Archeologia Sacra. Noch 2019 konnte er bei dem zu Ehren seines 90. Geburtstages und der Vollendung des Korpus der christlich-spätantiken Sarkophage am DAI Rom veranstalteten Kolloquium den Festvortrag zum Gedenken an Friedrich Wilhelm Deichmann halten (Abb). Mit Hugo Brandenburg, der in der Nacht vom 25. auf den 26.12.2022 verstarb, verliert die deutsche und römische Fachwelt einen ihrer prominentesten und höchst angesehenen Vertreter, und das DAI Rom wird ihm ein ständiges ehrendes Gedenken erhalten.

H. Brandenburg (1929-2022) bei einem Vortrag im DAI DAI // Heide Behrens
H. Brandenburg (1929-2022) auf einer DAI-Veranstaltung DAI // Daniela Gauss

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