Bibliothek

Profil

Den Grundstock der Bibliothek des DAI Kairo bildet die Sammlung des Ägyptologen Ludwig Keimer, die 1957 zusammen mit seinem Nachlass angekauft wurde. Sammelschwerpunkt ist die materielle und schriftliche Kultur Ägyptens von der Frühgeschichte bis in die Moderne, mit Einbezug der Nachbarländer.

Adresse & Kontakt

DAI Kairo Bibliothek
Isolde Lehnert
31, Sh. Abu el-Feda
11211 Kairo-Zamalek

Benutzungsbedingungen

Anmeldung unter:
bibliothek.kairo@dainst.de

Die Bibliothek ist eine reine Präsenzbibliothek, eine Ausleihe ist nicht möglich. Sie steht nicht nur allen Wissenschaftler:innen und Studierenden der entsprechenden Fachgebiete zur Verfügung sondern auch anderen interessierten Personen.

Erstbenutzer:innen sowie Gäste aus dem Ausland werden gebeten, sich vorab per E-Mail anzumelden. 
Neben zwei PC-Arbeitsplätzen mit Internetanschluss sind 18 Arbeitsplätze vorhanden. Gast-Zugänge für das WLAN der Bibliothek können derzeit nicht vergeben werden. Es besteht eine eingeschränkte Kopiermöglichkeit gegen eine Gebühr von 1,- EGP pro Seite.

Aktuelles

Derzeit liegen keine besonderen Hinweise vor. 

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Geschichte der Bibliothek

Das Kairener Institut verfügte bereits vor der offiziellen Gründung im Jahr 1907 über eine auf Ägypten ausgerichtete Gelehrtenbibliothek, die auf den Leipziger Professor Georg Ebers (1837–1898) zurückging. Nach dessen Tod hatte Freiherr Friedrich Wilhelm von Bissing (1873–1956) die „Ebers-Bibliothek“ erworben und dem Deutschen Reich geschenkt, über 1.200 Bände, die sich bis 1914 mit insgesamt 2.800 Bänden mehr als verdoppelten. Fast unbeschadet überstand die Bibliothek den Ersten Weltkrieg und wuchs bis zum Jahr 1939 auf rund 6.000 Bände an.

 

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde das gesamte Institut inklusive der Bibliothek und des Inventars beschlagnahmt. Erst Mitte der 1950er Jahre konnte man mit dem Wiederaufbau des Instituts beginnen und dank Spenden und Geschenken etwa 250 Bücher zusammentragen. Im November 1956 wurden bei der Versteigerung der Bibliothek des verstorbenen Freiherrn von Bissing große Teile seiner ägyptologischen Titel erworben, was den Bestand auf rund 3.000 Bände und etwa 1.000 Sonderdrucke anwachsen ließ
Ende Mai 1957 erfolgte der Vertragsabschluss mit dem in Kairo ansässigen Ludwig Keimer (1892–1957) zur Übernahme seiner Bibliothek sowie weiteren Materials, wodurch rund 7.000 Bände und circa 6.550 Sonderdrucke den Standort wechselten. Das Institut besaß damit die Grundlagenliteratur zur Ägyptologie inklusive Koptologie und wichtige Werke zur Archäologie des Vorderen Orients, Arabiens und des Mittelmeerraumes sowie zur Islamwissenschaft. Darüber hinaus kamen zahlreiche Titel zur Ethnologie und Afrikaforschung hinzu; ergänzt durch eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Bücher, hauptsächlich aus den Gebieten der Botanik und Zoologie sowie medizinisch-pharmazeutische Bände. Als besonderes Juwel gilt Keimers zum Teil sehr seltene Reiseliteratur zu Ägypten, die zumindest qualitativ mit den großen Bibliotheken der Welt konkurrieren kann. Zu den rund 1.200 Titeln zählt eine Inkunabel von 1482 über eine Pilgerfahrt ins Heilige Land, womit der Nürnberger Patrizier Hans Tucher seinerzeit einen Bestseller schrieb.
Bei der offiziellen Neueröffnung des Instituts am 16. November 1957 konnte man 10.000 aufgestellte Bände präsentieren. Bis heute wird der Bestand in Keimers Sinn weiter gepflegt, thematisch weit gestreut und die in Ägypten veröffentlichte Literatur nahezu lückenlos dokumentierend. Mittlerweile ist die Bibliothek des DAI Kairo die zweitgrößte ausländische archäologische Fachbibliothek in Ägypten.

Zur wechselvollen Geschichte der Bibliothek sowie zu Keimers exzellenter Sammlung an Reiseliteratur sind zwei Artikel publiziert:
I. Lehnert, Was Bücher erzählen. Die Bibliothek des Instituts und die Schätze des Ludwig Keimer, in: G. Dreyer – D. Polz (Ed.), Begegnung mit der Vergangenheit. 100 Jahre in Ägypten (Mainz 2007)
I. Lehnert, A Thousand and One Books. The Early Travel Literature of Ludwig Keimer, in: D. Fortenberry (Ed.), Souvenirs and New Ideas. Travel and Collecting in Egypt and the Near East (Oxford 2013) 80–97.

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Unsere Bestände

Der Fokus des Bestandes liegt auf der Ägyptologie im weitesten Sinne mit ihren regionalen wie fachlichen Nachbarwissenschaften, ergänzt durch einen umfangreichen islamwissenschaftlichen Bestand sowie eine exquisite Kollektion an alter Reiseliteratur.
Insgesamt umfasst die Bibliothek des Instituts derzeit ca. 37.000 Titel in gut 46.000 Bänden und bezieht über 300 laufende Zeitschriften und Reihen. Neben mehr als 3.000 Sonderdrucken gehören hierzu auch Karten und Non-Book-Medien wie Mikrofiches, CD-ROMs etc. und zunehmend auch elektronische Medien.

Die Bestände sind nach Sachgruppen gegliedert in Freihandaufstellung zugänglich, wenn auch mit Ausnahmen. Verteilt auf vier Etagen reihen sich mehr als 1.000 m Bücher aneinander, in unterschiedlichen Sprachen und Formaten, zwischen 10 und 90 cm hoch, die sich jedes Jahr im Schnitt um etwa 600 weitere vermehren – ein Hort des Wissens und ein Treffpunkt für Lernende und Suchende.

Icon iDAI.bibliography © DAI // Tanja Lemke-Mahdavi

Online Gesamtkatalog iDAI.bibliography

iDAI.bibliography/ZENON  ist das zentrale Verzeichnissystem unserer 16 Bibliotheken sowie all unserer Publikationen. Mit seinen ca. 1,4 Millionen Datensätzen ist es eines der weltweit wichtigsten bibliographischen Nachweisinstrumente für altertumswissenschaftliche Literatur. Gleichzeitig werden über iDAI.bibliography auch digitalisierte Drucke des 16. bis 19. Jahrhunderts,  digitalisierte Fachzeitschriften und altertumswissenschaftliche Open-Access-Publikationen erschlossen sowie zunehmend Fachliteratur ohne Bestandsnachweis erfasst, etwa als bibliographischer Nachweis für die Vernetzung mit den iDAI.world-Systemen. 

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Icon iDAI.publications © DAI // Tanja Lemke-Mahdavi

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