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Labor für Archäozoologie

Profil

Als Archäozoologie wird die Untersuchung von Tierresten (Säugetiere, Fische, Vögel, Schalentiere und sogar Insekten) aus archäologischen Stätten bezeichnet. Tierskelette bieten durch morphologische, metrische, geochemische und biomolekulare Analysen eine reiche Quelle kultureller und umweltbezogener Informationen über vergangene menschliche Gesellschaften und ihre Wechselwirkungen mit der Umwelt.

Tiere bilden die Basis von Subsistenzstrategien des Menschen. Tierische Knochen werden normalerweise in Abfallgruben gefunden und liefern wichtige Informationen über die Ernährung des Menschen in der Vergangenheit, z. B. welche Art von Tieren (wild oder domestiziert) gegessen wurden,  über die Nutzung der Tiere als  Milch-, Fleisch- und Faserlieferant oder als Transport- und Zugtier. Tiere wie Hunde und Pferde haben durch ihre Funktion als Jagdbegleiter oder bei der Gestaltung menschlicher Mobilitäts- und Handelsnetzwerke symbolische Bedeutung und werden oft zu Gefährten auch im Tod.

Das Archäozoologie-Labor wurde von  Prof. Norbert Benecke gegründet und beherbergt eine umfangreiche Referenzsammlung von Säugetieren, Vögeln und Fischen sowie seltene bibliografische Ressourcen. Die Mitarbeiter des Labor analysieren Faunenreste aus der ganzen Welt, aus einer Reihe von Kontexten (Tempel, Siedlungshügel und Dörfer) und Perioden (Mesolithikum bis Mittelalter).

© DAI // Tanja Lemke-Mahdavi

Archäozoologie am DAI

Tiere bilden einen Eckpfeiler der Subsistenzstrategien und werden normalerweise in Abfallgruben gefunden, die wichtige Informationen über die Ernährung des Menschen in der Vergangenheit liefern, z. B. welche Art von Tieren (wild oder domestiziert) gehalten wurden und wie sie genutzte wurden, das heißt als  Milch-,  Fleisch und Faserlieferant oder  als Transport und Zugtiere. Tiere wie Hunde und Pferde haben durch ihre Funktion als Jagdbegleiter oder bei der Gestaltung menschlicher Mobilitäts- und Handelsnetzwerke symbolische Bedeutung und werden oft zu Gefährten im Tod.

© DAI // Tanja Lemke-Mahdavi

Methoden

Anhand der Referenzsammlung identifizieren wir zunächst die Tierart und das Knochenelement und dokumentieren dann für jeden Knochen das Gewicht, die Fragmentierung, das Geschlecht und das Sterbealter. Um zu verstehen, wie das Tier genutzt wurde, wie seine Lebensbedingungen waren und in welchem Bestattungskontext es gefunden wurde, helfen uns die taphonomischen Spuren wie Schlachtung, Verbrennung, Tierverbiss sowie Pathologien. Diese Daten wurden in groß angelegten Analysen der europäischen Tiere [Daten hier] und der Entstehung des Woll-Schafs [Daten hier] verwendet. Anschließend werden Proben für die Radiokohlenstoff-Datierung sowie für stabile Isotopen- und Biomolekulare Analysen, wie z. B. alte DNA, entnommen. Das Labor-Team ist aktiver Partner in einem internationalen Drittmittelprojekt zur Domestizierung von Hunden, Schweinen und Pferden.

Die Sammlungen

Die Sammlungen stehen Studenten und Forschern zur Nutzung offen. Das Team ist an der Entwicklung und Durchführung von nationalen und internationalen Schulungen und Workshop-Aktivitäten beteiligt. © DAI // N.Benecke

Das Labor Archäozoologie wurde von Prof. Norbert Benecke gegründet und beherbergt eine umfangreiche Referenzsammlung für Säugetiere (161 Exemplare), Vögel (179 Exemplare) und Fische (177 Exemplare)

Diese Sammlung wurde von Prof. H.-H. Müller gegründet und von Prof. Benecke und Michael Hochmuth weiter fort geführt. Wir beherbergen auch eine einzigartige bibliografische Sammlung, die von den Professoren N. Benecke und H.-H Müller gesammelt wurde und derzeit für die virtuelle Nutzung digitalisiert wird. © DAI // N. Benecke

Diese Sammlung wurde von Prof. H.-H. Müller gegründet und von Prof. Benecke und Michael Hochmuth weiter fort geführt. Wir beherbergen auch eine einzigartige bibliografische Sammlung, die von den Professoren N. Benecke und H.-H Müller gesammelt wurde und derzeit für die virtuelle Nutzung digitalisiert wird.

Das Labor Archäozoologie wurde von Prof. Norbert Benecke gegründet und beherbergt eine umfangreiche Referenzsammlung für Säugetiere (161 Exemplare), Vögel (179 Exemplare) und Fische (177 Exemplare) © DAI // N. Benecke

Die Sammlungen stehen Studenten und Forschern zur Nutzung offen. Das Team ist an der Entwicklung und Durchführung von nationalen und internationalen Schulungen und Workshop-Aktivitäten beteiligt.