Groundcheck: Essen in einer Welt im Wandel: Mensch, Klima, Landschaft in Ostasien

Seeigel als Symbol der Ernährung von marinen Ressourcen in der nordwestpazifischen Region, bei Hakodate, Hokkaido, Japan. © DAI_EA // Dominic Schuster

Forschung

Zur Vorbereitung der quantitativen Rekonstruktion von Klimaparametern und ihrer Saisonalität testeten J. Gliwa und P. Olschewski die Konzentration und den Erhaltungszustand von Ostrakoden (Muschelkrebsen) in 35 Sedimentproben aus dem Ochaul-See in Südost-Sibirien, an dem Menschen bereits seit dem Spätpaläolithikum siedelten. Indikatortaxa und der Schalenchemismus (Sauerstoffisotope) von Ostrakoden können Informationen über Lufttemperatur und Niederschlag liefern, was wir bereits im Rahmen des Fashion-Projekts in Nordwest-China genutzt haben. Insgesamt zählte Frau Gliwa bis etwa 1000 Schalen pro Probe aus, identifizierte 13 verschiedene Ostrakodenarten (Abb. 2) und konnte damit nachweisen, dass das Probenmaterial aus diesem Bohrkern für die Rekonstruktion des Klimas der letzten 32.000 Jahre in Nordostasien hervorragend geeignet ist und großes Potenzial für weitere Arbeiten bietet.

Linke Klappe (Innenseite) eines Ostrakoden aus dem Ochaul See. © DAI_EA // Pascal Olschewski
Vorderer Buchdeckel des Konferenzbandes mit 14 Beiträgen hervorgegangen aus dem Anschub-Workshop des 2020 in Kooperation mit der Freien Universität Berlin, Institut für Geologische Wissenschaften, Paläontologie, in Berlin veranstalteten GroundCheck-Projektes »ESSEN in einer Welt im Wandel: Mensch • Klima • Landschaft in Nordostasien«. © DAI_EA // Sciencedirect.com
Hinterer Buchdeckel mit Inhaltsverzeichnis. © DAI_EA // Sciencedirect.com
Karte Nordostasiens. Hellblaue Fläche zeigt die Ausdehnung der Landmasse vor ca. 20.000 Jahren, als Sachalin und Hokkaido noch Teil des Festlandes waren. © DAI_EA // Christian Leipe, Pavel Tarasov
Bohrkern mit geschichteten Seesedimenten. © DAI_EA // Pascal Olschewski
Unter dem Mikroskop werden Muschelkrebsschalen (Ostrakoden) aus Seesedimenten ausgelesen. Durch die Analyse der Sauerstoffisotopen-Zusammensetzung (18O/16O) der kalzitischen Ostrakodenschalen können wir beispielsweise mögliche Temperaturänderungen des Seewassers bestimmen. © DAI_EA // Pascal Olschewski