Entstehung und Verbreitung der Sieben-Schläfer-Verehrung im Mittelmeerraum. Archäologische und ikonographische Studie zur Ausbildung des Kultes und der Folgen der internationalen Wallfahrt

Im Zentrum der Siebenschläfer-Legende steht die Faszination über die leibliche Auferstehung der Sieben Jünglingen von Ephesos.Das Projekt erforscht die archäologischen und verfolgt die ikonographischen Spuren der Erfindung und Verbreitung des Kultes der Sieben Schläfer im ganzen Mittelmeerraum, speziell in Italien und den Westprovinzen.

DAI Standort  Abteilung Rom

Laufzeit  2014 - 2025

Disziplinen  Byzantinische Archäologie, Christliche Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Norbert Zimmermann

Adresse  via Sardegna 79-81 , 00187 Rom

Email  Norbert.Zimmermann@dainst.de

Laufzeit  2014 - 2025

Cluster/Forschungsplan  ROM - Kulte - Orte und Rituale, ROM - Sepulkralarchäologie

Fokus  Feldforschung, Auswertung, Thematische Forschung

Disziplin  Byzantinische Archäologie, Christliche Archäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Dokumentation, Feldforschung, Funktionsanalyse, Kunsthistorische Methoden, Literaturrecherche, Räumliche Auswertungen, Vergleiche

Partner  Österreichische Akademie der Wissenschften (ÖAW)

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  2770

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/186510

Überblick

Den Kern des Sieben-Schläfer-Zömeteriums in Ephesos bildet die einzig bekannte vorkonstantinische Grabanlage einer christlichen Gemeinde in Kleinasien. Im 4. Jahrhundert wird in ihr zunächst eine Kirche eingefügt, dann zur Zeit Theodosius II. der Kult der Sieben Jünglinge, die nach langem Schlaf erwachen und das Wunder der leiblichen Auferstehung effektvoll bezeugen. Im Monument lässt sich diese Entwicklung durch architektonische Anpassungen fassen. Zudem zeigen Wandmalereien die Umwidmung zum Wallfahrtsort und Graffiti die Präsenz von Pilgern. Etliche von ihnen stammen aus Italien, wo dann, wie im gesamten mediterranen Raum, neue Kultorte und neue Kultbilder der Sieben Schläfer entstehen. Das faszinierende Wechselspiel von Wallfahrt nach Ephesos und Verbreitung und Ausgestaltung des Kultes in der Heimat der Pilger, insbesondere in Rom und Italien, ist Thema dieses Forschungsprojektes. Dabei kann das ephesische Zömeterium in allen Stufen der skizzierten Entwicklung komparativ zu den christlichen Zömeterien in Rom betrachtet werden, die im Rahmen der Projekte „Kollektive Bestattungen“ und „Domitilla-Katakombe“ analoge Entwicklungsschritte durchlaufen: vor allem die anfängliche Armenbestattung (3. Jh.), die Ansiedlung eines Ortes für Eucharistie (4. Jh.) und der Ausbau zum Pilgerzentrum (ab dem 5. Jh.) können, mit jeweils lokalen Charakteristika, verglichen werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Sieben-Schläfer-Kult in Rom selbst und in Norditalien.