„Palmyra-GIS“ - Digitaler Kulturerhalt in Syrien

Palmyra GIS © DAI // Benjamin Ducke

Forschung

Methoden

Die webbasierte Anwendung „Palmyra GIS“
Dank verschiedener Benutzeroberflächen kann es von Fachleuten und fachfremden Personen genutzt werden. NutzerInnen können durch Verlinkungen auf der digitalen Karte auf Fotos, Pläne und Textinformationen aus der großen Sammlung des DAI zugreifen. Alle wichtigen Monumente sind mit der DAI Online-Datenbank auf verbunden.

Einer der eindrucksvollsten Aspekte von „Palmyra-GIS“ ist eine Sammlung historischer Luftbildaufnahmen, die das Institute francais du Proche-Orient bereitstellte. Durch den Vergleich mit Satellitenbildern wird die bemerkenswerte Entwicklung des Ortes deutlich. Die Daten sind auch über den Online-GIS-Service des DAI zugänglich. Er ermöglicht das unkomplizierte Hochladen, Bearbeiten und Teilen von Geodaten. NutzerInnen können außerdem komplette digitale Karten online erzeugen. 

3D-Druck des Geländemodells
Der 3D-Druck der Geländeoberfläche Palmyras ist eines der Produkte, die basierend auf den Daten von „Palmyra-GIS“ entstanden. Der Druck dient als Projektionsfläche für die Daten von „Palmyra-GIS“. Verschiedene Datensätze können so auf dem detaillierten topographischen Modell Palmyras veranschaulicht werden.

Digitaler Kulturerhalt für die Zukunft
Die Anwendung dient als Grundlage für die Schadenserfassung, Planung von Rekonstruktionen und das Monitoring. Es ist Ausgangspunkt für weitere internationale Zusammenarbeit, um das UNESCO-Welterbe Palmyra zu schützen und zu erhalten sowie Vermittlungsarbeit zu leisten.

Zahlreiche Personen und Einrichtungen, wie Prof. Andreas Schmidt-Colinet, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege und Institute francais du Proche-Orient, ermöglichten „Palmyra-GIS“ indem sie großzügig ihre Daten mit dem DAI teilten. Das Auswärtige Amt finanzierte „Palmyra-GIS“ im Rahmen von „Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise“ durch das Auswärtige Amt finanziert.

Forschungsziele

Palmyra war seit dem 3. Jt. v. Chr. ein Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen und bietet hervorragende Voraussetzungen für das Studium von kulturellen Interaktionen, Urbanisierungsprozessen und Transformationen, nicht nur in der Antike sondern auch zur frühen Grabungs- und Forschungsgeschichte des Ortes. Zu diesem Zweck wurden die Bau- und Wegestrukturen des alten Dorfes Tadmor auf der Basis historischer Luftbilder des Institute francais du Proche-Orient digitalisiert, klassifiziert und für das neue Geoinformationssystem für Palmyra („Palmyra-GIS“) aufbereitet. Die erhobenen Daten sollen nun mit historischen Fotobeständen des Ortes verknüpft werden.

Für die Aufarbeitung der jüngeren Geschichte der Oasenstadt Palmyra/Tadmor, insbesondere der Nachnutzung des Areal des Bel-Heiligtums, wurde von Caudia Bührig und Doris Schäffler mit der Kartierung des Baubestandes vor der Freilegung des Heiligtum zu Beginn des 20. Jhs. begonnen

Dr. Benjamin Ducke (l.), Wassim Alrez (m.), Abdulsalam Almidani (r.) und Kotaiba Hannouf (h.) arbeiten am DAI in Berlin am Palmyra GIS © DAI // Eva Götting-Martin
Projektion des Palmyra GIS auf dem ausgedruckten Geländemodell von Palmyra © DAI // Eva Götting-Martin
Projektion des Palmyra GIS auf dem ausgedruckten Geländemodell von Palmyra © DAI // Eva Götting-Martin
Projektion des Palmyra GIS auf dem ausgedruckten Geländemodell von Palmyra © DAI // Eva Götting-Martin
Projektion des Palmyra GIS auf dem ausgedruckten Geländemodell von Palmyra © DAI // Eva Götting-Martin
Palmyra. Topographischer Bestandsplan. Klassifizierung der Bebauung im Bel-Heiligtum vor der begonnen Freilegung um 1930 © DAI // Doris Schäffler, Claudia Bührig