Konsolidierung und Neuforschung im Bustan Nassif (Baalbek)

Das südlich des Bacchustempels gelegene Areal "Bustan Nassif" beherbergt ein mittelalterliches Stadviertel mit Häusern, Moschee sowie einem Hamam. Es orientiert sich an einer spätantiken Säulenstraße und ist sowohl der mittelalterlichen Stadtmauer als auch dem Eingang der arabischen Zitadelle vorgelagert. Neben der Konservierung der…

Das Beit Nassif liegt im Bustan Nassif genannten Areal. Es schließt an das "Damskus-Tor" der mittelalterlichen Stadtbefestigung an. Im Hintergrund ragt die Porticus der römischen Therme im Bustan el-Khan auf. © DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  seit 09.2016

Disziplinen  Islamische Archäologie, Siedlungsarchäologie, Klassische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Julia Nador, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse 

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Julia Nador

Laufzeit  seit 2016

Fokus  Kulturerhalt/Cultural Heritage, Feldforschung

Disziplin  Islamische Archäologie, Siedlungsarchäologie, Klassische Archäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Digitale Fotografie, Dokumentation, Feldforschung, Funktionsanalyse, Materialuntersuchungen, Räumliche Auswertungen, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden

Partner  Direction Générale des Antiquités du Liban (DGA)

Schlagworte  Chronologien, Islamische Zeit, Römische Kaiserzeit, Spätrömische-/Völkerwanderungszeit (4.-6. Jh.), Materialien, Objekte, Gebaute Umgebung und Befunde

Projekt-ID  5656

Überblick

In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jhs. hat die libanesische Antikenverwaltung im Umkreis einer alten, an das bekannte mittelalterliche Damaskustor angelehnten Mühle Ausgrabungen durchgeführt. Dabei konnten Strukturen eines Stadtviertels aus dem 11. und 12. Jh. freigelegt werden. Aufgrund des libanesischen Bürgerkriegs von 1975 bis 1990 wurden diese Grabungen aber nie komplett dokumentiert und ausgewertet. So wurde vom Baalbek-Projekt zunächst mit einer Dokumentation der alten Befunde begonnen. Dies mündete in eine wissenschaftliche Untersuchung des Areals, bei der ein zwischen der mittelalterlichen Mauer, einem Hamam und einer Moschee befindliches Stadtquartier identifiziert wurde. Der Befund war durch seinen Zusammenhang so bedeutend, daß er konserviert und in das touristische Bild Baalbeks eingefügt wurde.

Im Anschluß daran wird aktuell der südliche Teil des Bustan Nassif genannten Areals untersucht, wobei ein komplexer Wohnhausbefund, der sich von der Spätantike bis ins arabische Mittelalter zeigt, aufgedeckt und anschließend ausgewertet wird.

Säuberung eines Bodenmosaiks aus dem Hauskomplex im Bustan Nassif, Baalbek. © DAI + Orient // Julia nador
Kreuzanhänger, Bustan Nassif, Baalbek. © DAI + Orient // Julia Nador
Münze © DAI + Orient // Julia Nador
Skelett eines Hundes im Hauskomplex Bustan Nassif, Baalbek. © DAI + Orient // Julia Nador