ERC Advanced Grant - Technische und soziale Innovationen im Kaukasus. Zwischen Eurasischer Steppe und den frühesten Städten im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr.

Maikop Kurgan Marfa bei Novopavlvosk, 2011 © DAI Eurasien-Abteilung // Sabine Reinhold

Raum & Zeit

Raum und Zeit

Die 1100 Kilometer lange Gebirgskette des Kaukasus verbindet im Norden das Schwarze Meer mit der Kaspischen See durch die Flussläufe von Kuban und Terek sowie im Süden durch Kura und Araxes. Der Elbrus im russischen Kabardino-Balkarien ist 5642 Meter und der Berg Shkhara in Georgien 5201 m hoch. Das Gebirgsmassiv erscheint unüberwindlich, doch kann man es auf vielen Passwegen überqueren. So führt die Route zwischen Tiflis und Vladikavkaz entlang des Berges Kazbek (5047 m) auf einer Höhe von nur 2400 m bequem über die Berge. Der Kaukasus war und ist keine Barriere, sondern eher eine Brücke.

Der Kaukasus ist reich an mineralischen Rohstoffen, die seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. auch bergmännisch abgebaut wurden. Spätestens seit dieser Zeit wurde der Kaukasus in ein überregionales Netzwerk eingebunden.Die Zeit des 4. und 3. Jahrtausend wird im Kaukasus und den angrenzenden Regionen sehr unterschiedlich benannt. In Russland klassifiziert man bereits die Maikop-Kultur im 4. Jahrtausend v. Chr. als frühbronzezeitlich. In den angrenzenden Regionen wird diese Zeit meist als Chalkolithikum, als Kupfersteinzeit, bezeichnet. In Mitteleuropa ist dies noch die Zeit des Neolithikums. Eine der wichtigsten Aufgaben unseres Forschungsprogramms ist der Aufbau einer Chronologie auf der Basis von 14C-Datierungen. Hier für sind Ausgrabungen in mehreren Siedlungen sowohl im Nordkaukasus als auch im Süden des Kaukasus, in Georgien, vorgesehen. Die meist mehrphasigen Siedlungen werden den Aufbau von Keramikabfolgen erlauben, die mit 14C-Daten von organischen Fundmaterialien aus diesen Siedlungen kombiniert werden können.