Ampurias

© Museu de Catalunya - Empùries // Pere Castanyer

Ergebnisse

Die drei archäologischen Grabungen lieferten erstmalige Kenntnisse der frühen Phasen der griechischen Apoikie Emporion. Die erste Grabung betraf die maritime Ostfassade der griechischen Stadt. Sie wurde außerhalb des archäologischen Geländes im gefährdeten Strandareal durchgeführt. Zum Vorschein kamen Reste von Gebäuden (Magazinbauten?). Eine feinteilige Stratigraphie und eine Vielzahl an Funden, vor allem Keramik, ermöglichten erstmals für die westmediterrane griechische Archäologie eine feinchronologischen Phasenaufteilung des 3. Viertels des 6. Jahrhunderts und des 1. Viertels des 5. Jahrhunderts v. Chr. Die beiden anderen Grabungen wurden am Innenrand des heute verlandeten natürlichen Hafens durchgeführt. Hier wurde -erstmals in Ampurias!- ein fast vollständiger Grundriss eines Hauses des letzten Viertels des 6. Jahrhunderts v. Chr. dokumentiert. Von besonderem Interesse erwiesen sich zudem Indizien auf ein Heiligtum, das bereits im letzten Viertel des 6. Jahrhunderts v Chr. bestanden hat. Ein monumentaler Altar, der bei der Kampagne 2023 zum Vorschein kam, belegt dass die Kulte in diesem Areal bis in die römisch-republikanischen Zeit weiter bestanden.

Geophysikalisch-bathymetrische Messungen in einem breiten Streifen vor der Küste von Ampurias erbrachten neue Kenntnisse für das Verständnis der marittimen Fassade von Emporion, denn sie erbrachten den Nachweis von Kalksteinfelsen, die in der Antike  über die Meeresoberfläche emporragten wie eine Mauer und de Stadt vor dem offenen Meer schützten.

Die geoarchäologischen Untersuchung haben ermöglicht die diachrone Rekonstruktion der Landschaft im Umfeld von Ampurias zu verfeinern und natürliche sowie anthropogene Faktoren einschneidender landschaftlicher Veränderungen aufzudecken. Es wurden elf Szenarien entworfen mit der 3-D Rekonstruktion der bedeutendsten Phasen der Landschaft- und Besiedlungsgeschichte, zwei Szenarien beziehen sich auf die Zukunft, das eine auf die Situation um 2100 und das andere um 2300. Aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels und der Zunahme der Frequenz und Magnitude on Stürmfluten wird gemäß dem Intergovernmental Panel on Climate Change das Meer in derzeit bewohnte Gebiete vordringen und bedeutende Areale des kulturellen Erbes beschädigt haben.