Afrika ist die Wiege der Menschheit mit einem einzigartigen kulturellen Erbe – ein Hotspot der Forschung, ein Kontinent so reich an Natur, Geschichte und kulturellem Wandel wie ein ganzer Planet. Unsere Ausstellung nimmt Sie mit in Bildern, Texten, Filmclips und Objekten auf eine Reise durch 70 Episoden der aktuellen Forschung zur Archäologie Afrikas. Zusammen mit afrikanischen Künstlerinnen und Künstlern und einem Netzwerk internationaler Forschender nutzen wir die Archäologie als verbindendes Element zwischen Kontinenten und Kulturen zur Förderung des interkulturellen Dialogs.
Archäologische Fragestellungen sind grenzüberschreitend und ihre Erforschung hat das Potential Menschen und Ideen zusammenzubringen. Vor dem Hintergrund der großen politischen Diversität Afrikas kann die Archäologie ein Türöffner für eine kontinentale Verbundenheit über die oft kolonial gezogenen Grenzen hinweg sein. Diese Chance möchte die Ausstellung Planet Africa - Eine archäologische Zeitreise ergreifen und an den Ausstellungsorten den Blick auf eine gesamtafrikanische Perspektive ermöglichen.
Planet Africaspiegelt nicht nur das faszinierende Farbenspiel des Kontinents wider, sondern steht auch für Einfallsreichtum und Innovation:
Menschen haben sich kontinuierlich an (Umwelt-)Veränderungen angepasst und neue Überlebensstrategien entwickelt. Selten war dieser Erfahrungsschatz so wichtig wie heute.
Afrika verfügt über die längste und aufregendste Geschichte des Menschen und seiner Vorfahren auf unserem Planeten und damit über ein einmaliges kulturelles Erbe. In sechs Modulen wird diese aussergewöhnliche Geschichte schlaglichtartig erzählt. Sie reicht von den ersten Vertretern der Gattung Homo bis hin zur jüngeren Entwicklung neuer Kulturtechniken und Ernährungsstrategien, die von Afrika in die ganze Welt getragen wurden.
So entsteht das Panorama eines Kontinents, der durch seine natürliche Vielfalt fasziniert und der mit fortwährenden (Umwelt-)Veränderungen, Anpassungsprozessen und Wanderungsbewegungen immer wieder neue Überlebensstrategien erforderte.
Neben archäologischen Funden geben Bilder und Schriftzeichen ein umfassendes Zeugnis von Kunst, Handwerk, Technik und Umwelt längst vergangener Zeiten - und von den Verbindungen der Menschen über enorme Entfernungen hinweg. Ausgrabungen von Siedlungen und urbanen Zentren offenbaren soziale und politische Strukturen, für ein verdichtetes Zusammenleben, während gleichzeitig großräumige nomadische Lebensformen existierten.
Darüber hinaus wird die moderne Nutzung alten Wissens und die archäologische Erforschung der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscher:innen und Künstler:innen gezeigt. So untersucht die Ausstellung auch die Tragfähigkeit der Archäologie als verbindender Klammer für eine panafrikanische Gemeinsamkeit und eine interkontinentale Verbundenheit.
Die Ausstellung Planet Africa. Eine archäologische Zeitreise ist durch ein Kurator:innen-Team unter der Leitung von Jörg Linstädter, Miriam Rotgänger (Kommission für Außereuropäische Archäologie und Kulturen) und Gerd-Christian Weniger (Museum Consult), zusammen mit Wazi Apoh (University of Ghana, Accra-Legon), Matthias Wemhoff und Ewa Dutkiewicz (Museum für Vor- und Frühgeschichte), und einer großen Anzahl afrikanischer und deutscher Archäolog:innen entstanden.
Seit 2021 arbeitet ein großes und internationales Netzwerk an Wissenschaftler:innen, Museumsmitarbeitenden und engagierten Kolleg:innen an der Umsetzung von Planet Africa - eine archäologische Zeitreise an sechs Standorten auf dem afrikanischen Kontinent und Deutschland.
„Planet Africa“ wurde am 15.05.2025 in der Bayerischen Archäologischen Staatssammlung in München, dem zweiten Standort der Tour der Ausstellung, eröffnet. Vor gut besuchtem Haus sprach Prinz Ludwig von Bayern, Haus Wittelsbach,…
Die ersten Ausstellungen wurden am 19. November, 29. November und 05. Dezember 2024 in Rabat (Marokko), Nairobi (Kenia) und Berlin (Deutschland) eröffnet.
Afrika ist ein Kontinent der Vielfalt, mit mehr als zwei Millionen Jahren längster Zeuge der Menschheitsentwicklung und daher seit langem ein Kontinent der Inspiration weit über seine naturräumlichen Grenzen hinaus.