Die Antikensammlung der Villa Wolkonsky

Blick auf die Aufstellung der Antiken der Villa Wolkonsky, Rom. D-DAI-ROM-WOL-2016.0068 © DAI Rom // Valentina Puglisi

Forschung

Sammlungsgeschichte

Die Villa Wolkonsky befindet sich nahe der Lateranbasilika auf dem Esquilin und ist heute die offizielle Residenz des britischen Botschafters in Italien. Prinzessin Zinaida Alexandrovna Wolkonsky, Tochter des russischen Diplomaten Alexander Bélosselsky-Bélozersky, erwarb das Land, genannt Vigna Falcone, im Jahr 1830. Die Villa umfasst Teile des antiken römischen Aquädukts, das eine Abzweigung der Aqua Claudia war, und viele Gräber einschließlich des gut erhaltenen Kolumbariums von Claudius Vitalis. Die Prinzessin Wolkonsky nahm sich des Landes an und verwandelte es in einen romantischen Garten, in dem die Ruinen von Neros Aquädukt von antiken Marmorstatuen umgeben waren.

Nach Zinaida Wolkonskys Tod im Jahr 1862 erbte ihr Sohn Alexander die Villa, danach ging sie an die Marchesa Nadia Campanari, die Adoptivtochter Alexander Wolkonskys.

1922 verkauften die Campanaris die Villa an die deutsche Regierung, die dort bis 1943 ihre Botschaft unterhielt. Im Jahr 1946 wurde die britische Botschaft an der Porta Pia Ziel eines Terroranschlags. Daraufhin stellte die italienische Regierung der britischen Botschaft die Villa Wolkonsky zur Verfügung. Diese wurde dann 1951 von der britischen Regierung erworben und dient seitdem als Residenz des britischen Botschafters.

Seit 2011 wurden auf Geheiß des Botschafters Christopher Prentice umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Garten der Villa durchgeführt. Die Architektin Valentina Puglisi hat die Durchführung der Restaurierung der etwa 350 Marmorfunde, darunter Statuen, Sarkophage, Inschriften und Bauornamente, geplant und geleitet.

Forschungsziele

Das Ziel des Projekts besteht in der Erstellung eines Kataloges, der in die Objektdatenbank iDAI.Images/Arachne eingefügt werden soll.
Die Wolkonsky-Sammlung ist ein interessantes Beispiel einer Antikensammlung aus dem 19. Jahrhundert. Die römischen Objekte sind der Öffentlichkeit fast vollständig unbekannt, aber dennoch von großer Bedeutung aufgrund ihrer Menge, Vielfalt und Qualität.
Die „Geschichte der Sammlung Wolkonsky“ ist ein Post-Doc Projekt (2016-2017), das von Dr. Raffaella Bucolo an der Università di Roma La Sapienza, betreut von Prof. Maria Grazia Picozzi, und in Zusammenarbeit mit der British School at Rome und der Britischen Botschaft erstellt wurde.

Grabrelief in der Villa Wolkonsky
Grabrelief in der Villa Wolkonsky. D-DAI-ROM-WOL-2016.0003 © DAI Rom // Valentina Puglisi
Sarkophagfragment in der Villa Wolkonsky. D-DAI-ROM-WOL-2016.0015.
Sarkophagfragment in der Villa Wolkonsky. D-DAI-ROM-WOL-2016.0015. © DAI Rom // Valentina Puglisi