Leben in der Lavawüste - eine Siedlung im Wadi Gufaina

Blick von Nordosten auf den Siedlungshügel im Wadi Gufaina. © DAI, Außenstelle Sanaa // Irmgard Wagner

Raum & Zeit

Das Wadi Gufaina erstreckt sich am nordwestlichen Rand der Oase von Marib nahe der Wüste Ramlat al-Sabatayn. Im Norden wird das Wadi von Lavafeldern und Vulkankegeln begrenzt, im Süden öffnet sich die Oase. In dieser Übergangszone liegt auf einer langezogenen Erhebung die altsabäische Siedlung. Sie befindet sich etwa 5 km südwestlich der sabäischen Hauptstadt Marib und ist etwa 120 km von der modernen Hauptstadt Sana'a entfernt.

Aus antiken Schriftquellen ist diese Siedlung bislang nicht bekannt. Die archäologischen Untersuchungen ergaben, dass sich hier wohl erstmals am Ende des 2. Jt. v. Chr. Menschen niederließen. Während des 7./6. Jh. v. Chr. - der Blütezeit des sabäischen Reiches - scheinen die Bewohner die Siedlung wieder verlassen zu haben, wobei es keine Hinweise dafür gibt, ob der Grund dafür z. B. eine Naturkatastrophe, eine Epidemie oder eine kriegerische Auseinandersetzung war. Vermutlich zogen die Bewohner die weniger lebensfeindliche Umgebung der Oase für eine Ansiedlung vor. Der Platz wurde nicht wieder genutzt.