Alhambra

© DAI Madrid // Mohamed Osama

Raum & Zeit

Los Patios del Mexuar der Alhambra

Besucher betreten die Paläste der Nasriden heute durch eine eher unscheinbare Seitentür. Zur Zeit der islamischen Herrscher war der Eindruck für Besucher anders. Sie gelangten über zwei heute weitgehend zerstörte Vorhöfe in das Palastareal, entlang einer ausgeprägten Mittelachse, dessen Endpunkt ein Thronsaal mit gläserner Kuppel bildete, der Mexuar (arabisch mašwar „Ratssaal“). Die Höfe hatte Sultan Muhammad V. errichtet, nach seiner Rückkehr aus Marokko. Königin Isabella I. von Kastilien ließ den Mexuar in eine Kapelle umbauen, darüber errichtete sie ihre privaten Gemächer. Die Höfe wurden zunächst in einen königlichen Garten verwandelt, daneben entstand der Palast von Karl V. In der Folgezeit verfielen die Höfe, bis sie ab 1923 wieder freigelegt und restauriert wurden. Seit Oktober 2021 dokumentiert die Abteilung Madrid die Überreste, in Kooperation mit dem Patronato de la Alhambra y la Generalife und der Universidad Autónoma de Madrid. Ziel ist die Untersuchung dieses Palastbereichs im Hinblick auf seine architektonische Entwicklung und seine Bedeutung in der Repräsentation der islamischen Herrscher.