Bodenarchive als zentrale Matrix archäologischer Überlieferung

Vorbereitung der Beprobung eines bereits geöffneten Bohrkerns © DAI+RGK // Knut Rassmann (RGK)

Forschung

Die Forschungsergebnisse werden genutzt um angemessene Beprobungsstrategien zu entwickeln. Von zentraler Bedeutung ist der Aufbau einer Infrastruktur für die Implementierung eines funktionalen und stabilen Bohrkern- und Probenarchivs. Hier gehen wir zunächst von den archivierten Bohrkernen in der RGK aus sowie vom Archiv der Bodenproben der Ausgrabung der frühbronzezeitlichen Siedlung von Vráble.

Die Verknüpfung von magnetischen Prospektionen mit Bohrungen und Testgrabungen zur Gewinnung von lagegenauen Bodenproben für naturwissenschaftliche Untersuchungen hat die archäologische Feldforschung in den zurückliegenden Jahren nachhaltig verändert.

Auf diese Weise lassen sich archäologische Siedlungen und Grabmonumente in kurzer Zeit großflächig untersuchen und grundlegende Aussagen über die Ausdehnung der Fundplätze, ihre Nutzungsdauer und Funktion gewinnen. Das Methodenspektrum für Bodenuntersuchungen hat sich erweitert und die Anwendung der bislang erprobten Methoden an Effizienz gewonnen. In dem Vorhaben wollen wir die erprobten Workflows beim Einsatz der bekannten Methoden optimieren und den Einsatz neuer Methoden testen und vorantreiben.

Die Auswertung von Bodenproben aus minimalinvasiven Eingriffen zielt auf den bodenkundlich-chemischen Merkmalskomplex und die paläobiologischen Überreste ab.

Für ersteren kommen in der RGK die portable RFA und das Suszeptibilitätsmessgerät zum Einsatz. Begleitet werden die Messungen der Proben von einer Dokumentation mit dem Digitalmikroskop Keyence VHX500 und Farbmessungen mit einem Spektralphotometer.

Die Untersuchung der paläobiologischen Bestandteile erfolgt durch externe Partner in Verbindung mit dem naturwissenschaftlichen Referat des DAI.