Infrastruktur - Archive

Archive am Deutschen Archäologischen Institut

An allen DAI-Standorten befinden sich historische Archive. Diese sind aufgrund ihrer Vielfalt ungewöhnlich. Neben Verwaltungsdokumenten, Protokollen und Briefen sind es die Archivalien und Nachlässe, die das wissenschaftliche Arbeiten des DAI dokumentieren, die diesen Archiven ihren einmaligen Charakter verleihen. Eine Besonderheit besteht auch darin, dass durch die weltweite Tätigkeit des DAI die Archive einzigartige Informationen über die politischen Beziehungen der Länder untereinander enthalten.

Durch die Vielfalt und die Art der Archivalien sind mit den Archiven aber auch besondere Herausforderungen verbunden. Die Grabungsdokumentationen sind Quellen, die in dem einmaligen Vorgang der Grabung entstehen und nicht ein zweites Mal zu erstellen sind. Sie liegen in großen Plänen, Tagebüchern und Zeichnungen vor, die durch Fotos erweitert  werden. Ein besonderes Anliegen ist es daher, diese Dokumente digital zu sichern und zu erschließen.

Von noch größerer Bedeutung ist es, diese Informationen aus den Archiven des DAI den Gastländern der Forschung durch die Digitalisierung zugänglich zu machen und so den Aufbau nationaler Denkmalregister zu unterstützen. Denn allein ein Denkmal, das bekannt und dokumentiert wird, kann auch geschützt werden. Diese Erkenntnis führt bereits 1815 Friedrich Schinkel in einem Memorandum dazu, ein solches Denkmalregister zu fordern. Für viele Bundesländern Deutschlands sind digitale Denkmalregister Alltag. In zahlreichen Ländern müssen solche Register aber noch aufgebaut und ausgebaut werden.

Projekte der Erschließung

Die systematische Erschließung und Digitalisierung der Archive wurden und werden neben fortlaufenden Erschließungsformen in Pilotprojekten in Kooperation mit vielen Partnern realisiert.

So war die Römisch-Germanische Kommission an der Erschließung des Nachlasses von Prof. Dr. Georg Kossack beteiligt. Der Nachlass ist nun über die Objektdatenbank Arachne voll zugänglich.

Derzeit wird das Archiv von Dr. Friedrich W. Hinkel im Rahmen des Friedrich-Hinkel-Forschungszentrums erschlossen. 2007 starb Friedrich Hinkel und hinterließ ein umfangreiches Archiv zur Archäologie und Baugeschichte des antiken Sudan, das 2012 dem Deutschen Archäologischen Institut von Hinkels Erben übertragen wurde mit der Auflage, es zu erschließen und weiteren Forschungen zugänglich zu machen.
Dieses Archiv war Anlass für den Besuch einer Delegation des Qatar-Sudan Archaeological
Project (QSAP) in der Berliner Zentrale des DAI. Dabei wurde beschlossen, das Archiv in einem gemeinsamen Projekt digital zu erschließen, um es zu sichern, der internationalen Forschung zugänglich zu machen und zum Aufbau eines Denkmalregisters im Sudan beizutragen.

Forschungsprojekte in den Archiven

Besonders die Diskussionen im Forschungscluster zur Geschichte der Archäologie und des DAI hat die Arbeit in den Archiven intensiviert. Diese Forschungen stehen in einer langen Tradition der Arbeit in und mit den Archiven des DAI als einmalige Quellen zur Wissenschafts- und Institutionengeschichte, aber auch zur Geschichte der Auswärtigen Wissenschafts- und Kulturbeziehungen.

Archive und ihre Nutzung

Detaillierte Informationen zu Öffnungszeiten, Beständen, Dienstleistungen usw. einzelner Archive finden Sie derzeit auf den Archiv-Seiten folgender Abteilungen:

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Kontakt

Martina Düntzer
Archiv der Zentrale
Podbielskiallee 69-71
14195 Berlin
Deutschland
 
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