Mogador

Auf der Atlantikinsel Mogador wurde um die Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. die entfernteste phönizische Niederlassung im Westen der Alten Welt gegründet. Ihre Untersuchung im Rahmen des marokkanisch-deutschen Kooperationsprojektes ergab die Ausmaße des weit gefassten Aktionsradius eines hyperäthralen Astarte-Heiligtums.

© DAI Madrid // Peter Wittersheim

DAI Standort  Abteilung Madrid

Laufzeit  04.2008 - 12.2019

Projektverantwortlicher  Dirce Marzoli

Adresse 

Email  Dirce.Marzoli@dainst.de

Laufzeit  2008 - 2019

Projekt-ID  2506

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/43723

Überblick

460 Seemeilen südlich der Meerenge von Gibraltar gründeten Phönizier um die Mitte des 87. Jhs. v. Chr. auf der kleinen (damaligen) Halbinsel Mogador und der Bucht von Essaouira ihre äußerste Niederlassung mit einem Heiligtum, das der phönizischen Göttin Astarte geweiht war. Zahlreiche Keramikfunde, die bei den Grabungen dokumentiert wurden, stammen aus unterschiedlichen westphönizischen Hafenorten, vor allem aus dem Süden der Iberischen Halbinsel. Tierknochenfunde hingegen weisen auf Verbindungen zum afrikanischen Hinterland und auf spezialisierte Fischerei in der ressourcenreichen maritimen Umgebung. Reste von Werkstätten bezeugen Bronze-Silber-Eisenmetallurgie sowie Elfenbein- und Knochenschnitzereien. Wie später Essaouira war der Platz auch in der Antike ein Knotenpunkt von Karawanen- und Seewegen, ein Treffpunkt von Personen unterschiedlicher Traditionen, von spezialisierten Seefahrern, Händlern und Handwerkern, Viehzüchtern, Jägern und Fischern