Fabrateria Nova, eine spätrepublikanischen Kolonie im südlichen Latium

Fabrateria Nova, römische Kolonie die nach Ausweis antiker Quellen im Jahre 124 v.Chr. im mittleren Lirital (Südlatium) angelegt worden ist.

Fabrateria Nova, Plan der Ausgrabungen © Thomas Fröhlich, DAI-Rom // Thomas Fröhlich, DAI-Rom

DAI Standort  Abteilung Rom

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2007 - 2023

Disziplinen  Klassische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Thomas Fröhlich

Adresse  via Sardegna 79/81 , 00187 Rom

Email  Thomas.Froehlich@dainst.de

Team  James Jones

Laufzeit  2007 - 2023

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  ROM - Stadt- und Siedlungsforschung

Fokus  Feldforschung

Disziplin  Klassische Archäologie

Methoden  Feldforschung

Partner  Abteilung Rom, Ministero della Cultura, Direzione generale Educazione, ricerca e istituti culturali, Soprintendenza Archeologica, Belle Arti e Paesaggio per le province di Frosinone e Latina, Università degli Studi di Cassino e del Lazio Meridionale, Università del Salento, Dipartimento di Beni Culturali, Comune di San Giovanni Incarico (FR)

Förderer  Abteilung Rom

Projekt-ID  2736

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33492

Überblick

Das gesicherte Gründungsdatum macht Fabrateria Nova zu einer wichtigen archäologischen Fundstätte. Von den Projektpartnern sind Grabungen an verschiedenen Monumenten und Wegkreuzungen durchgeführt worden, ebenso wie eine Reihe nicht invasiver Maßnahmen, so geomagnetische Prospektionen und Oberflächenbegehungen. Die Kolonie lag auf einem flachen Plateau am rechten Ufer des Flusses Liri und verfügte über ein rechtwinkliges Straßensystem aus gepflasterten (viae munitae) sowie lediglich geschotterten Straßen (viae glareatae) und war aber mit rund 30 Hektar wesentlich kleiner als der Vorgängerort Fregellae. Vor allem Keramik aber auch Münzen und verschiedene Kleinfunde, belegen eine Frequentation bis ins 4. Jh. n.Chr. hinein. Im hohen und späten Mittelalter hat der Ort als Steinbruch gedient und ist später landwirtschaftlich genutzt worden, weshalb von den meisten Gebäuden nur noch wenig aufgehendes Mauerwerk erhalten ist.
Auffällig ist, dass sich schon die frühsten Bauten nach der Koloniegründung durch eine reiche Verwendung von opus caementicium auszeichnen, also eine Technik verwenden, die in Fregellae nicht nachweisbar ist. Wahrscheinlich waren stadtrömische Werkstätten für die Einführung der neuen Technik verantwortlich. Wichtige Großbauten, wie die sakrale Platzanlage mit drei Tempeln im Osten der Stadt und das Amphitheater in zentraler Lage, stammen aus republikanischer Zeit und sind bald nach der Koloniegründung angelegt worden.

 

 

Republikanisches Platzanlage mit drei Tempeln und der Cryptoporticus an der Ostseite © DAI-Rom // Th. Fröhlich, DAI-Rom
Die drei Tempel der republikanischen Platzanlage, Grundrisse und Rekonstruktion der Frontseiten © Heinz-Jürgen Beste, DAI-Rom // Heinz-Jürgen Beste, DAI-Rom
Tempel A der republikanischen Platzanlage, Orthofoto © Filippo Emanuele Peruzzo // Filippo Emanuele Peruzzo
Tempel A der republikanischen Platzanlage, Podium Ostseite © Fabio Attanasio // Fabio Attanasio
Tempel B der republikanischen Platzanlage, Podium mit Treppenaufgang, Südseite © Thomas Fröhlich, DAI-Rom // Thomas Fröhlich, DAI-Rom
Fragmente von Antefixen mit Potnia Theron von der republikanischen Platzanlage, vermutlich von Tempel A © Heide Behrens, DAI-Rom // Heide Behrens, DAI-Rom
Löwenkopfwasserspeier aus Terrakotta aus der Cryptoporticus der republikanischen Platzanlage © Heide Behrens, DAI-Rom // Heide Behrens, DAI-Rom
Amphitheater, Ostseite © Benito Alberto Ricciardi // Benito Alberto Ricciardi