Gebaut – Umgebaut – Recycled. Bauhistorische Untersuchungen in Selinunt

Bauhistorische Untersuchung zweier großgriechischer Tempel in Selinunt

Blick über das Fundament des Tempels O auf die verstürzten und für ein Kastell wiederverwendeten Bauteile des Tempels A © Heike Bücherl // Heike Bücherl

DAI Standort  Abteilung Rom

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  03.2018 - 04.2023

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Ortwin Dally

Adresse  Via Sardegna 79/81 , 00187 Rom

Email  Ortwin.Dally@dainst.de

Laufzeit  2018 - 2023

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Cluster/Forschungsplan  ROM - Stadt- und Siedlungsforschung, ROM - kultureller Kontakte, Interaktion und Mobilität

Partner  Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg (BTU), Lehrstuhl Baugeschichte, Parco Archeologico di Selinunte, Cave di Cusa e Pantelleria

Projekt-ID  2756

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4624903

Überblick

Dissertationsprojekt Dipl.-Ing. Heike Bücherl an der BTU Cottbus - Senftenberg innerhalb des DFG-Graduiertenkolleg 1913 "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten"mit Unterstützung des Parco Archeologico di Selinunte e Cave di Cusa und des Deutschen Archäologischen Instituts Abt. Rom (Erstbetreuer: Prof. Dr.-Ing. David Wendland (BTU); Zweitbetreuerin: Prof. Dr.-Ing. Thekla Schulz-Brize (TU Berlin).

Ziel des Promotionsprojektes ist die Rekonstruktion der Baugeschichte zweier großgriechischer Tempel (A und O) der kulturgeschichtlich bedeutenden Stadt Selinunt auf Sizilien. Dahinter steht die Absicht, nicht nur den ursprünglich gebauten Entwurf der Anlage dieser zwei Tempel des 5. Jhs. v. Chr. der griechischen Kolonie zu verstehen, sondern ebenso den Bauprozess, sowie die Umbauten und Umnutzungen der Tempel zu erfassen und zu interpretieren.

Dabei stehen neben den wechselnden kulturellen Rahmenbedingungen, die hinsichtlich des damit wandelnden Bauwissens hinterfragt werden sollen, bautechnische Fragen sowie die Frage nach möglichen Ursachen für Schadensbilder - wie es für die Tempel durch Erdbeben vermutet wird - im Mittelpunkt.

Selinunt erfuhr durch die punische Eroberung des nach Sizilien ausgreifenden Karthago im späten 5. und 4. Jh. v. Chr. eine offensichtliche Neuformatierung des urbanen Raumes und seiner Funktionen. Spuren von Umnutzungen der Tempel, die sich verändernde funktionale Notwendigkeiten widerspiegeln, lassen sich bis ins Mittelalter fassen.