Fujairah-German Archaeological Project

Im Emirat Fujairah im Südosten der Arabischen Halbinsel werden spätbronze- und früheisenzeitliche Kollektivgräber sowie Siedlungsüberreste erforscht. Inhalt der Studien sind  Veränderungen von Mensch-Umwelt-Dynamiken und ihre Auswirkungen auf die sozio-kulturellen Konstellationen der Gemeinschaften dieser Region. 

Dibba 76. Getreppter Eingang in das Kollektivgrab mit hochkant aufgestellten Steinplatten an den Flanken. © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer

DAI Standort  Orient-Abteilung, Außenstelle Sanaa

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2016

Disziplinen  Vorderasiatische Archäologie, Bioarchäologie, Umweltarchäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Kristina Pfeiffer

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Kristina.Pfeiffer@dainst.de

Team  Julia Gresky

Laufzeit  seit 2016

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  OA - Umweltanpassungen, OA - Mobilität

Fokus  Feldforschung, Thematische Forschung, Kulturerhalt/Cultural Heritage

Disziplin  Vorderasiatische Archäologie, Bioarchäologie, Umweltarchäologie

Methoden  Belegungsabfolge, Radiokarbondatierung, Sauerstoffisotopenanalyse, Dokumentation, Elektronische Datenverarbeitung, Feldforschung, Ausgrabungen, Fundbergung, Schlämmen, Taphonomie, Altersbestimmungen, Geschlechtsbestimmungen, Holzartenbestimmungen, Isotopenanalyse, Keramikuntersuchungen, Menschenknochenanalyse, Zahnuntersuchungen, Fundverbreitungsanalysen, Geodäsie, Geomagnetik, GIS-Analyse, Surveys, Konservierung, Monitoring, Schutzstrategien, Mauertechniken

Partner  Fujairah Tourism and Antiquities Authority

Förderer  Orient-Abteilung, Außenstelle Sanaa der Orient-Abteilung, Fujairah Tourism and Antiquities Authority, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Schlagworte  Anthropologie, Archäologie, Bioarchäologie, Demographie, Grabungstechnik, Paläopathologie, Umweltarchäologie, Vorderasiatische Archäologie, Konflikte, Ernährung, Bestattungswesen, Deponierungen, Migration, Diskontinuität, Gemeinschaften, Gesellschaftsstruktur, Identität, Kontinuität, Krise, Kulturphänomene, Artefakte, Befunde, Datierung, Erhaltungszustand, Fundkomplexe, Fundplätze, Grabungsflächen, Kulturschichten, Matrix, primäre Fundlagen, Schichten, sekundäre Fundlagen, Stratigraphische Einheiten, Verfüllungsschicht, Ressourcen, Bestattungssitten, Grabinventare, Belegungsabfolge, Radiokarbondatierung, Sauerstoffisotopenanalyse, Dokumentation, Ausgrabungen, Fundbergung, Materialuntersuchungen, Konservierung, Monitoring, Schutzstrategien, Menschen, Tod, Krankheiten, Landschaftsentwicklung, Doppel-/Mehrfachbestattungen, Gemeinschaftsgräber, Körperbestattungen, Mehrfachbestattungen, Nekropolen, Kammergräber, Grabbeigaben, Siedlungsräume

Projekt-ID  5584

Überblick

Inhalt des archäologisch-bioarchäologischen Projektes ist eine engmaschige, auf Isotopendaten gestützte Studie an mittel-/spätbronze- und früheisenzeitlichen Gemeinschaften in Südost-Arabien. Ziel ist die Erforschung von Resilienzverhalten in Gemeinschaften, die tiefgreifenden Veränderungen von Mensch-Umwelt-Beziehungen unterworfen sind. Es wird untersucht, wie die Bevölkerung mit massiven soziokulturellen Umwälzungen und nachhaltigen Folgen von Aridifizierung umgegangen sind und wie signifikant die Auswirkungen auf den Lebensstil und die Mobilität in dieser Region waren. Studien zur Biografie, Ernährung und Lebensweise von Individuen sowie zu gesellschaftlichen Dynamiken und Mobilität wurden in der Golfregion für nahezu das gesamte 2. Jahrtausend v. Chr. bisher weitgehend vernachlässigt. Somit sind sowohl Gruppenbiografien sowie krisenbezogene Anpassungsstrategien der Bevölkerungsgruppen unklar. Die Grundlage für die Untersuchungen bildet ein intaktes und ungestörtes Kollektivgrab im Emirat Fujairah, V.A.E. (Dibba 76), das zwischen in das 2. und anfängliche 1. Jahrtausend v. Chr. datiert - mit einer Nachnutzungsphase in der hellenistischen Zeit. Dibba 76 ist eine für Südost-Arabien einzigartige Fundstelle, die ungestörte Grabanlage war bis zu 1000 Jahre in Gebrauch und enthält Hunderte Individuen beider Geschlechter und aller Altersklassen. Damit stellt das Kollektivgrab eine einzigartige Quelle für die Durchführung biografischer Studien der bestatteten Individuen und Gruppen dar.

Dibba 76. Übersicht über die beiden Langgräber Tomb 1 und Tomb 2. © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Dibba Murbā. Kollektion von Perlen aus unterschiedlichen Materialien. © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Fujairah-German Archaeological Survey. Terrassierte Felder und Siedlungsreste im Wadi Mai. © DAI, Orient-Abteilung // K. Pfeiffer
Dibba Murbā. Abschluss der Grabungssaison und Vorbereitungen zum Schutz der Fläche vor der nächsten Überschwemmung. © DAI, Orient-Abteilung // M. Ladurner
Dibba 76. Bioarchäologen bei der Ausgrabung und Dokumentation des Kollektivgrabs 2 (E. Petiti und S. Lora). © DAI, Orient-Abteilung // M. Ladurner
Dibba 76. Bioarchäologische Untersuchungen an einem menschlichen Kiefer mit Zähnen. © DAI, Orient-Abteilung // E. Petiti
DIB_MRB Dolch.jpg
Griffbereich eines Bronzedolches mit Holzresten © DAI Orient-Abteilung // Alexander Strauß
Qurayyah. Rettungsmaßnahme an einem spätbronzezeitlichen Cairn inmitten einer Großbaustelle. © DAI, Orient-Abteilung // L. Klisch
Fujairah-German Archaeological Survey. Siedlungsreste und Steinkreise im Wadi ash-Shanah. © DAI, Orient-Abteilung // L. Klisch
Qidfa 3. Übersicht der Grabungsstelle mit Siedlungsresten vor der Wiederaufnahme der Arbeiten. © DAI, Orient-Abteilung // S. Reichmuth