Olympia – Grabungsgeschichte(n) digital

Plan der römischen Bauwerke mit Westgraben und Funden © DAI Zentrale // Arne Kimmig

Forschung

Das Projekt konzentriert sich zunächst auf die Ausgrabungen von 1875 bis 1881. Ausgehend von der Retrodigitalisierung der Archivalien wurden Transkriptionen angefertigt. Diese wurden, wie z. B. die Inventarbücher der Funde aus den Grabungen in Tabellenform aufgearbeitet und die Einträge als Zitate sichtbar gemacht. Sie wurden vollständig in iDAi.field eingelesen. Auf der Grundlage georeferenzierter Pläne wurden in einem zweiten Schritt die Grabungsschnitte und Areale lokalisiert. Die Genauigkeit dieser Lokalisierung ist natürlich nicht so hoch wie bei modernen, digital eingemessenen Grabungsschnitten. Auf der Basis der vorhandenen Dokumentationen kann es immer nur eine Annäherung bleiben. In einem dritten Schritt werden alle Funde, für die der Fundort oder die Fundregion bekannt ist, mit den Grabungsschnitten und -arealen verbunden. Dabei werden zugleich die Lokalisierungen der Grabungschnitte überprüft. In einem letzten Schritt wird dann analysiert, inwieweit auch die Angaben zur Tiefe und zu den Schichten, in denen die Funde zutage kamen, rekonstruierbar ist. Diese Arbeit steht aktuell jedoch erst am Anfang. 

Um die Rekonstruktionen nachvollziehbar zu machen, werden ausführliche Zitate in iDAI.field eingegeben und die aktuellen Interpretationen sichtbar gemacht. Zugleich sollten die Transktiptionen zusammen mit Bildern der Seiten aus den Tagebüchern und Berichten in dem vom DAI entwickelten Journal-Viewer-Format publiziert werden. Dabei ist nicht angestrebt, dass eine exakte Edition entsteht. Es geht vielmehr pragmatisch um die Erstellung maschienenlesbarer Fließtexte, die auch automatisierte Übersetzungen erlauben. Für wissenschaftsgeschichtliche Fragestellungen und Detailfragen, stehen die Bilder der Archivalien zur Verfügung. 

Demoversion Kampagne 1875-1876 online

Um die Potentiale der App iDAi.field für die digtiale Rekonstruktion älterer analoger Grabungen aufzuzeigen, wurde nun eine Demoversion freigeschaltet. Diese ist noch keine zitierbare Publikation. Es ist ein Beispiel, wie in der Webversion von iDAi.field eine solche komplexe Altgrabung dargestellt werden kann. Ziel ist es bis 2025 eine weitere Version zu publizieren, die dann alle Kampagnen der ersten deutschen Grabung von 1875–1881 umfasst. Zur Demoversion geht es hier entlang: https://field.idai.world/project/olympia-context-online.

Funde im Westgraben © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Schnitte und Funde der 1. Kampagne (1875/76) © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Beispiel für Lokalisierung von Funden östlich des Zeustempels © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Identifizierung des aktuellen Standortes von Statuenbasen © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Integration von Foto aus der Fotothek der Abteilung Athen (D-DAI-ATH-Olympia 0131) © DAI Athen // 1892 - Gebrüder Roamidis (?)
Grabungsschnitte der 4. Kampagne in blau - nicht ausgegrabenes Gelände (grün) © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Karte der Funddichte der Skulpturenfragmente in QGIS © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Schnitte am Ende der 3. Kampagne © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Plan der römischen Bauwerke mit Westgraben und Funden © DAI Zentrale // Arne Kimmig