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Demokratische Handlungsräume – in der Antike und heute

STIPENDIUM
Julie Bernini
Julie Bernini © Unbekannt // Unbekannt

07.07.2025 | Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik

Julie Bernini | 20 Jahre Jacobi-Stipendienprogramm

Das Jacobi-Stipendium der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik für Doktorandinnen und Doktoranden feiert 2025 sein 20-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr stellen wir in monatlicher Folge zwölf ehemalige Jacobi-Stipendiatinnen und -Stipendiaten vor, die aus ihrer derzeitigen Arbeit berichten. Wir haben ihnen fünf Fragen gestellt, die sie schriftlich beantwortet haben. Im Juni lernen wir Dr. Julie Bernini kennen. Sie ist Dozentin (maîtresse de conférences) für Griechische Geschichte an der Universität Lille. Dr. Bernini war im Jahr 2019 mit dem Projekt Les lieux du politique dans les cités d’Ionie et de Carie à l’époque hellénistique Jacobi-Stipendiatin in München.

Die antiken Griechen: radikal anders und zugleich vertraut

Prof. Schuler: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie eine akademische Laufbahn in den Altertumswissenschaften eingeschlagen haben? Was fasziniert Sie besonders an der Antike?

Dr. Bernini: Ich hatte das Glück, in einer Familie aufzuwachsen, in der kulturelle Aktivitäten einen hohen Stellenwert hatten, und habe oft Museen und Bibliotheken besucht. Diese Erziehung hat mir ein Interesse für alte Dinge vermittelt, und ich habe mich schon sehr früh für Geschichte begeistert. An meinen ersten archäologischen Ausgrabungen habe ich mit 16 teilgenommen. Ich wollte materielle Spuren der Vergangenheit finden und die Orte entdecken, an denen die Menschen lebten. Später habe ich Geschichte in Bordeaux studiert und spannende Vorlesungen über die hellenistische Zeit gehört. Diese Epoche mit ihrer reichen archäologischen und epigraphischen Dokumentation hat es mir angetan, und ich habe beschlossen, meine Karriere dem Hellenismus zu widmen. Ich habe es nicht bereut! Ich bin immer noch fasziniert von der radikalen Andersartigkeit der antiken Griechen, und trotzdem empfindet man unweigerlich eine gewisse Vertrautheit, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Die Auseinandersetzung mit der Antike hilft unglaublich, um kritisches Denken zu lernen und Ideen zu entwickeln, auch in Bezug auf die Gegenwart. Ich bemühe mich, diese Einstellung und diese Begeisterung an meine Studierenden weiterzugeben.

Die Fortsetzung des Interviews finden Sie hier: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/20_jahre_jacobi_stipendium_interviewreihe_bernini