Heraion von Samos

Mit den Ursprüngen des Heiligtums in der 1. Hälfte des 2. Jts. v. Chr. blickt die Kultstätte der Göttin Hera auf ein über zweitausendjähriges Kultgeschehen zurück. Seine Blütezeit erreichte das Heiligtum vom 8. bis 5. Jh. v. Chr. Zahlreiche Funde von außerordentlicher Qualität bezeugen seine große Bedeutung und weitreichenden Kontakte.

Heraion von Samos, Dipteros II © DAI Athen // Stefan Biernath

DAI Standort  Abteilung Athen

Laufzeit  seit 1925

Disziplinen  Archäologie, Bauforschung, Geowissenschaften

Projektverantwortlicher  Dr. phil. Jan-Marc Henke

Adresse  Fidiou 1 , GR-10678 Athen

Email  Jan-Marc.Henke@dainst.de

Team  M.A. Katerina Kock-Paraskeva, Ausgr.-Ing. Stefan Biernath

Laufzeit  seit 1925

Fokus  Auswertung, Feldforschung, Objektforschung, Regionalforschung

Disziplin  Archäologie, Bauforschung, Geowissenschaften

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Schichtdokumentation, Vermessung, Feldforschung, Grabungsmethoden, Ausgrabungen, Fundbergung, Schlämmen, Taphonomie, Trockenreinigung, Kunsthistorische Methoden, Literaturrecherche, Materialuntersuchungen, Altersbestimmungen, Botanische Großrestanalyse, Dünnschliffuntersuchungen, Fundanalyse, Gebrauchspurenanalysen, Gesteinsuntersuchungen, Glasuntersuchungen, Holzartenbestimmungen, Keramikuntersuchungen, Materialuntersuchungen (anorganisch), Materialuntersuchungen (organisch), Metalluntersuchungen, Pollenanalysen, Röntgenuntersuchungen, Spurenelementanalysen, Tierrestanalyse, Prospektionsmethoden, Bohrungen, Flurbegehungen, Fundverbreitungsanalysen, Geoelektrik, Geomagnetik, Geophysikalische Untersuchungen, Georadar, GIS-Analyse, Luftbildfotografie, Surveys, Topografische Untersuchung, Topographische Aufnahme, Räumliche Auswertungen, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden, Konservierung, Monitoring, Schutzstrategien, Retrodigitalisierung, Statistik, Stilkritik, Techniken, Bearbeitungstechniken, Herstellungs- und Verarbeitungstechniken, Bauen, Guss, Hämmern, Holzverarbeitung, Metallurgie, Töpfern, Toreutik, Wachsausschmelzverfahren, Typologie, Bewässerung, Bodenbau, Entwässerung, Wasserversorgung, Weinbau, Vergleiche

Partner  Ephorie für Altertümer Samos - Ikaria

Schlagworte  Aktivitäten, Chronologien, Materialien, Natürliche Prozesse, Objekte

Projekt-ID  2662

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33284

Überblick

Das überregionale Heiligtum der Göttin Hera liegt im Mündungsdelta des Flusses Imbrasos am Westrand der fruchtbaren Ebene von Chora rund 6 Kilometer von der antiken Stadt Samos entfernt. Beide Stätten gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der gesamten Antike war das Heraion neben dem monumentalen Dipteros vor allem für das hohe Alter des Kultes berühmt, dessen Beginn archäologisch in die 1. Hälfte des 2. Jts. v. Chr. gesetzt wird. Seine Blütezeit fällt in das 8. bis 5. Jh. v. Chr. Im Heraion finden sich Zeugnisse für die Anfänge und die erste monumentale Ausformung ionischer Architektur und Plastik. Zahlreiche Funde aller Gattungen von herausragender Qualität und transmediterraner Provenienz geben wichtige Informationen über den Kult und die interkulturellen Beziehungen von Heiligtum und Gemeinschaft sowie die wichtige Bedeutung dieser Kontakte für die kulturelle Genese. Besondere Erwähnung verdienen Bronze- und Elfenbeinobjekte aus Ägypten und dem Vorderen Orient, aber auch Schnitzereien aus Holz, die sich im sumpfigen Gelände des Heiligtums erhielten. Eine Sensation war 1980 die Entdeckung des kolossalen Kouros – einer Marmorstatue von 4,80 Metern Höhe. Die jüngere Forschung rückt zunehmend auch das naturräumliche Umland ins Blickfeld und fragt nach der Relevanz von ökologisch-klimatologischen Prozessen für die Entwicklung von Kultplatz, Insel und Gemeinschaft.

 

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Heraion von Samos, Fundamente von Dipteros II © DAI Athen // Stefan Biernath
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Heraion von Samos, Kopie der Gruppe des Bildhauers Geneleos im Archäologischen Gelände © DAI Athen // Jan-Marc Henke
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Heraion von Samos, Rekonstruktion der Nordostante des Altares © DAI Athen // Jan-Marc Henke
D-DAI-ATH-Archiv-GA-SAM-2023-2020
Heraion von Samos, Archäologisches Gelände © DAI Athen // Stefan Biernath
Heraion von Samos, Fundamente der unterschiedlichen Altarphasen aus der Frühzeit des Heiligtums © DAI Athen // Gösta Hellner
Heraion von Samos, Plan der freigelegten Monumente (Stand 2013) © DAI Athen // Thekla Schulz-Brize, Hans Birk
Heraion von Samos, Torso des Kouros des Isches bei der Bergung © DAI Athen // Helmut Kyrieleis
Heraion von Samos, Museum von Vathy, Kouros des Isches © DAI Athen // Elmar Gehnen