Römische Glas- und Keramikfunde aus Baalbek

Im Bereich der römischen Stadt wurden bei Ausgrabungen zahlreiche Fragmente antiker Gefäße aus Keramik und Glas gefunden. Sie geben Aufschluss über Nahrungsproduktion sowie Handelsbeziehungen, da sie teils Luxusgüter oder aber Transportbehälter für Waren wie Wein waren und aus allen Regionen des Reiches stammen.

Amphora, Baalbek. © DAI + Orient // Irmgard Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  seit 2005

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse 

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Laufzeit  seit 2005

Partner  Arbeitsgruppe Archäometrie, Exzellenzcluster TOPOI (G. Schneider), Berlin, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Archäometrielabor

Projekt-ID  1976

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/46063

Überblick

Neben Keramik wurden vor allem zahlreiche Glasfragmente bei den Ausgrabungen gefunden. Da es sich um Funde aus Verfüllungsschichten handelt, die nicht in situ gefunden wurden, erschwert sich die Auswertung der Funde in ihrem chronologischen und funktionalen Kontext. So bietet sich die Möglichkeit, über das gesamte Spektrum zu urteilen, da keine Auswahl spezifischer Komplexe getroffen wurde.

Keramik wird als wichtiges Datierungskriterium genutzt. Die verschiedenen Entstehungs- und Nutzungsschichten eines Gebäudes können in der Regel durch die Keramik datiert werden, die in ihnen lagert, und so kann die Geschichte des Bauwerks nachgezeichnet werden. Im Vergleich mehrerer so datierter Gebäude und Nutzungsabfolgen erschließt sich auch die Entwicklung einer Stadt. Darüber hinaus diente insbesondere Keramik als Transportgefäß für verschiedene Güter, so dass anhand bestimmter Formen und Tonwaren Handelsbeziehungen nachvollzogen werden können. Die chronotypologische Einordnung der Gefäße ist somit ein erster Schritt, um weitergehende Fragestellungen zu beantworten.

Gerade in der römischen Zeit wurden viele Produkte im ganzen Reich ausgetauscht.. Um die Qualität und die Quantität dieser Güter bewerten zu können, ist es jedoch grundsätzlich wichtig, sie zunächst mit den lokal hergestellten Produkten zu kontrastieren. Auf diese Weise lässt sich einschätzen, welche Ansprüche die Bevölkerung an ihre Lebensstandards stellte und welcher Aufwand betrieben wurde, um diesen sicherzustellen.