Die Architektur der Schatzhäuser von Olympia und ihre Provenienz aus dem griechischen Westen

Auf der Grundlage des Nachlasses des Bauforschers Klaus Herrmann galt es, mit einem neuen Forschungsansatz seit Juni 2018 die Architektur der Schatzhäuser von Olympia mit Bauaufnahmen und Rekonstruktionszeichnungen weiter zu klären und endgültig vorzulegen, sowie ihre Provenienz aus dem griechischen Westen zu untersuchen.

Olympia, Schatzhausterrasse von Westen © M. Wolf, DAI Rom // M. Wolf, DAI Rom

DAI Standort  Zentrale, Abteilung Rom, Zentrale-Präsidialbereich

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  2018 - 2023

Disziplinen  Bauforschung, Architektur

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. habil. Markus Wolf, Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Fless

Adresse  Via Sardegna 79/81 , 00187 Rom

Email  Markus.Wolf@dainst.de

Laufzeit  2018 - 2023

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Cluster/Forschungsplan  ROM - kultureller Kontakte, Interaktion und Mobilität

Fokus  Feldforschung, Objektforschung

Disziplin  Bauforschung, Architektur

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Feldforschung

Partner  Abteilung Athen, Abteilung Rom, Ephorie für Altertümer von Elis

Förderer  Präsidialbereich des DAI, Berlin

Schlagworte  Objekte, Gebaute Umgebung und Befunde, Bauten, Sakralbauten, Schatzhäuser

Projekt-ID  5654

Überblick

Auf einer Terrasse nördlich oberhalb der Altis von Olympia am Hang des Kronoshügels waren die Schatzhäuser aufgereiht, die zur Repräsentation ihrer politisch aufstrebenden Stifterstädte aus der gesamten griechischen Welt und der Aufbewahrung kostbarer, nach Olympia geweihter Gegenstände dienten. Die dadurch sehr prominente Baugruppe stammt aus archaischer und frühklassischer Zeit, als die Stiftung von Schatzhäusern in die mutterländischen Wettkampfstätten besonders üblich war, während sie danach an Bedeutung verlor, weil die Stifterpoleis später andere Formen der Weihungen bevorzugten. Bei Pausanias, der Olympia um 170 n. Chr. besuchte und dessen Beschreibung die ausführlichste antike Quelle darstellt, sind die meisten Stifterstädte überliefert: Sikyon, Karthago bzw. Syrakus, Epidamnos, Byzanz, Sybaris, Kyrene, Selinunt, Metapont, Megara und Gela. Dazu kommen wahrscheinlich Stiftungen von Kroton und Paestum. Der griechische Westen ist also mit einer ganzen Reihe von Schatzhäusern in Olympia vertreten, so daß nach den neuen Bauaufnahmen an Fundamenten und Architekturteilen und den Überlegungen zur Rekonstruktion der Bauten eine übergreifende Untersuchung der Herkunft bestimmter baulicher Details an der steinernen Architektur und an den Dachterrakotten aus Unteritalien, Sizilien und Albanien das abschließende Ziel der neuen Studie bildet.

Olympia, Schatzhausterrasse - Perspektive von Südosten © M. Wolf, DAI Rom // M. Wolf, DAI Rom