Die neolithische bis eisenzeitliche Besiedlung in Baalbek

Der ursprüngliche Siedlungskern des antiken Baalbek liegt im Inneren des Jupiterheiligtums – und die Schichtenfolge kann bis ins präkeramische Neolithikum zurückverfolgt werden. Derzeit werden in einem langen Grabungsschnitt im Altarhof Gebäudereste aus der Mittelbronzezeit untersucht, in denen Lebensmittel verarbeitet wurden.

Südseite des sog. Tiefschnitts, Altarhof, Baalbek. © DAI + Orient // Irmgard Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  seit 2015

Disziplinen  Altorientalistik, Anthropologie, Vorderasiatische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse 

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Laufzeit  seit 2015

Fokus  Feldforschung, Objektforschung

Disziplin  Altorientalistik, Anthropologie, Vorderasiatische Archäologie

Methoden  Dokumentation Fund/Befund, Schichtdokumentation, Feldforschung, Ausgrabungen

Partner  American University of Beirut, Libanon (AUB)

Schlagworte  Chronologien, Objekte, Soziale kollektive Einheiten

Projekt-ID  5713

Überblick

Baalbek ist seit dem 8. Jahrtausend vor Christus besiedelt. Nicht viel ist von dieser Siedlung unter dem Jupiterheiligtum erhalten. Die ausgegrabenen Objekte und Keramikscherben zeigen aber an, daß es in jeder Epoche bis hin zur Eisenzeit menschliche Aktivitäten gab. Auch wenn nicht ganz sicher ist, daß die Besiedlung ununterbrochen bestand, ist der so entstandene Tell (Siedlungshügel) doch einer der ältesten Orte der Region. Er befand sich abseits der Flußläufe von Leontes und Orontes, war mit ungefähr 100 m Durchmesser nicht sehr groß und findet in den vorrömischen Schriftquellen keine Erwähnung.

Im Laufe von gut siebentausend Jahren, aus denen es archäologische, aber keine historischen Informationen gibt, wuchs der Hügel über zehn Meter in die Höhe. Dabei wurden Häuser mit Bruchsteinsockeln errichtet, die immer wieder erneuert und auf ihren Vorgängern weitergebaut wurden. Die Häuser waren über zum Teil befestigte Wege erschlossen. Eingetieft in die Häuser fanden sich Gräber.

Vor und während der Errichtung des römischen Heiligtums wurde der Tell massiv verändert. Die obere Kuppe wurde abgetragen, um eine plane Fläche zu gewinnen, und für Einbauten wie die beiden Altartürme, aber auch für die Erweiterung der frühchristlichen Basilika wurden Ausschachtungen bis auf den gewachsenen Fels durchgeführt. Der Tell wurde dabei, bis auf wenige Bereiche, stark zerstört. Das entnommene Erdreich, durchsetzt mit Objekten und dem Abfall der menschlichen Aktivitäten, wurde zur Aufschüttung des Geländes an anderen Stellen im Ort verwendet, so daß sich neolithisches und bronzezeitliches Fundmaterial auch außerhalb des Tells findet.