Olympia – Grabungsgeschichte(n) digital

Das antike Heiligtum von Olympia ist zentral für das Verständnis der panhellenischen Heiligtümer Griechenlands. In fast 150 Jahren Forschung wurden tausende von Plänen und Zeichnungen erstellt und Tagebücher und Berichte geschrieben. Diese Grabungen digital in iDAI.field zu rekontextualisieren, ist Ziel des Projektes.

Plan der römischen Bauwerke mit Westgraben und Funden © DAI Zentrale // Arne Kimmig

DAI Standort  Abteilung Athen, Zentrale-Präsidialbereich

Laufzeit  2020 - 2025

Projektverantwortlicher  Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Fless, PD Dr. Oliver Pilz

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  praesidentin@dainst.de

Team  Dr. Peter Baumeister, Arne Kimmig, Reinhard Senff

Laufzeit  2020 - 2025

Partner  Ephorie für Altertümer von Elis, Staatliche Museen zu Berlin (SMB)

Projekt-ID  5762

Überblick

Als 1875 die deutschen Ausgrabungen in Olympia anfingen, stand die Methodik der Ausgrabung und ihre Dokumentation noch am Anfang. In den folgenden sechs Kampagnen bis 1881 leisteten die Architekten und Archäologen in Olympia Pionierarbeit. Sie entwickelten ein System der Dokumentation und berichteten über ihre Ausgrabungen zeitnah. Sie legten dann seit 1890 die Ergebnisse der Ausgrabungen in reich bebilderten Publikationen vor. Es wurden Funde und Bauwerke sowie Karten veröffentlicht. Die Fundkontexte und Befunde ihrer Grabungen wurden jedoch nicht in gleicher Form publiziert. Hier setzt das Projekt der digitalen Grabungsgeschichte(n) Olympias an. Es besteht aus mehreren Teilen. Aufbauend auf der von Reinhard Senff vorangebrachten Digitalisierung der Grabungsdokumentation, wurden systematisch die in Kurrent geschriebenen Texte der Grabungen des 19. Jhs. transkribiert und auf dieser Grundlage werden mit Hilfe der Grabungsdatenbank iDAI.field die Kontexte der Ausgrabung rekonstruiert. Das Projekt wird gemeinsam von unterschiedlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchgeführt. Im Ergebnis sollen die Transkriptionen der Berichte und Tagebücher digital zugänglich gemacht werden und die Funde und Befunde der Grabungskampagnen in iDAI.field in rekonstruierter Form zugänglich gemacht werden. Damit sollen weitere Forschungen an diesem Platz mit seinem großen Potential ermöglicht werden.

Projekt News & Blogbeiträge

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PUBLIKATIONEN

Grabungstagebücher der ersten Olympiagrabungen transkribiert und online verfügbar

05.04.2024 | Abteilung Athen

Erstmals können die teilweise nur schwer lesbaren handschriftlichen Aufzeichnungen aus den ersten beiden Grabungskampagnen von 1875/76 und 1876/77 von Gustav Hirschfeld und anderen praktisch und einfach online gelesen werden.

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DIGITALE ARCHÄOLOGIE

Demoversion Digitale Grabungsgeschichte des antiken Olympia online

10.10.2023 | Zentrale-Präsidialbereich

Erstmals wird in Form einer Demoversion online das Potential vorgestellt, wie iDAI.field zur Rekonstruktion einer Altgrabung des 19. Jhs. genutzt werden kann. Beispiel ist die erste deutsche Grabungskampagne in Olympia (1875-1876)

Rekontextualisierung einer Altgrabung

Der vom DAI entwickelte Dienst iDAI.field erlaubt nicht allein, eine aktuelle Grabung zu dokumentieren, sondern auch ältere Grabungen zu rekonstruieren. Grundlage hierfür ist, dass die Grabungsarchive weitgehend digital erschlossen sind und bei früheren Grabungen auch transkibiert sind. Für Olympia hat Reinhard Senff die digitale Sicherung und Transkription der Grabungsdokumentation von Olympia vorangebracht. Die Archivalien liegen teilweise im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz und teilweise im Archiv der Abteilung Athen und der Zentrale des Deutschen Archäologischen Instituts. In einem ersten Schritt wurden von Kristina Zielke im Rahmen ihres Promotionsvorhabens an der Freien Universität zu den Altismauern in Olympia die Grabungsschnitte für die ersten Kampagnen der Ausgrabungen von 1875–1881 in ihrem chronologischen Fortschritt lokalisiert. In einem zweiten Schritt wurden die Inventare der Funde in Exceltabellen überführt, vereinheitlicht und dann in iDAI.field importiert. In einem aktuell laufenden dritten Schritt werden nun entlang der Tagebücher und Berichte die Funde mit den Grabungsschnitten verbunden, wobei zugleich eine Korrektur der Angaben erfolgt. Dieser Arbeitsschritt erfolgt durch Arne Kimmig, als ehrenamtlicher Mitarbeiter des DAI, und ist zugleich ein Beispiel für Citizen Science am DAI.

Funde im Westgraben © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Schnitte und Funde der 1. Kampagne (1875/76) © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Beispiel für Lokalisierung von Funden östlich des Zeustempels © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Identifizierung des aktuellen Standortes von Statuenbasen © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Integration von Foto aus der Fotothek der Abteilung Athen (D-DAI-ATH-Olympia 0131) © DAI Athen // 1892 - Gebrüder Roamidis (?)
Grabungsschnitte der 4. Kampagne in blau - nicht ausgegrabenes Gelände (grün) © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Karte der Funddichte der Skulpturenfragmente in QGIS © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Schnitte am Ende der 3. Kampagne © DAI Zentrale // Arne Kimmig
Plan der römischen Bauwerke mit Westgraben und Funden © DAI Zentrale // Arne Kimmig