Connecting Foodways

Anhand gemeinsamer Koch- und Ernährungstraditionen untersucht das Projekt interkulturelle Zusammenhänge im nördlichen subsaharischen Afrika. Für die Erforschung kulinarischer Traditionen während der Eisenzeit (ca. 1000 v. Chr. - 1000 n. Chr.) stützen wir uns auf archivierte Keramiksammlungen, die mittels archäologischer, ethnographischer…

Bread made from Sorghum, a traditional Sudanese staple, and cooked on a modern baking plate (called doka) © DAI, Hamadab Projekt // U. Nowotnick

DAI Standort  Zentrale, Zentrale-Präsidialbereich

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  01.01.2019 - 30.04.2025

Disziplinen  Afrikanische Archäologie

Projektverantwortlicher  Steven Matthews, Dr. Ulrike Nowotnick, Simone Wolf

Adresse 

Email  Steven.Matthews@dainst.de

Laufzeit  2019 - 2025

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Fokus  Auswertung, Objektforschung, Thematische Forschung

Disziplin  Afrikanische Archäologie

Methoden  Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Elektronische Datenverarbeitung, Feldforschung, Funktionsanalyse, Dünnschliffuntersuchungen, Fundanalyse, Gaschromatografie, Gebrauchspurenanalysen, Isotopenanalyse, Keramikuntersuchungen, Massenspektrometrie, Materialuntersuchungen (organisch), Tierrestanalyse, Tonuntersuchungen, Räumliche Auswertungen, Töpfern, Typologie, Vergleiche

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Schlagworte  Backen, Ernährung, Hausarbeiten, Kochen, Mahlen, Nahrungsmittelzubereitung, Handwerk, Gefäße, Haushaltskeramik, Kochgefäße

Projekt-ID  2192

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/4512909

Überblick

Der Fokus auf kulinarische Aktivitäten ist ein innovativer Ansatz in der Erforschung kultureller Kontakte innerhalb Afrikas. Bei bisherigen Betrachtungen antiker Gesellschaften Afrikas standen meist die externen Verbindungen zur Mittelmeerwelt, dem Nahen Osten oder der arabischen Welt im Vordergrund, welche sich durch Elitekontakt, Monumentalbauten oder Handelsgüter manifestierten. Das Connecting Foodways Projekt erforscht dagegen, inwieweit gemeinsame Ernährungsgewohnheiten und überregionale Kontakte Bestandteil der breiten Bevölkerung waren.

Die Forschungen des Connecting Foodways Projekts stützen sich hauptsächlich auf die Analyse keramischer Küchengefäße, die die häufigste Hinterlassenschaft antiker Kochtraditionen sind. Zur Untersuchung einzelner Kochtechnologien werden gängige archäologische Methoden angewandt, wie Studien zu Gefäßform, Material, Herstellung und Gebrauchsspuren. Diese werden mit neueren Laborverfahren, wie Rückstandsanalysen von Lipiden (ORA) und Stärke kombiniert. Ergänzt wird dies durch botanische und tierische Überreste, die ebenfalls Hinweise auf verwendete Nahrungsmittel geben.

Die Untersuchung von Form und Funktion gewöhnlicher Kochgefäße ist ein neuartiges Konzept zur Analyse überregionaler Kontakte und Technologietransfers, das sich von bisherigen Studien zur Keramikverzierungen, zu Rohstoffaustausch oder zur Verbreitung bestimmter Prestigegüter abhebt.    

Study area of the Connecting Foodways project showing the distribution of early Iron Age site assemblages used for technical attributes and food residues. © DAI, Zentrale, Connecting Foodways project // S. Matthews, N. Salamanek
Globular cooking pots from Hamadab, Sudan (ca. 3rd cent. BC - 4th cent. AD) © DAI, Zentrale, Connecting Foodways project // S. Matthews
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Sorghum (Dhurra) was an important food crop in ancient Kush and is still grown in the Meroe region © DAI, Hamadab Projekt // U. Nowotnick
Cooking porridge from pearl millet in Mali (July 2022) © DAI, Zentrale, Connecting Foodways project // S. Matthews
Charred food remains.jpg
Microscopic image of charred sorghum porridge from Hamadab, Sudan © DAI, Hamadab Projekt // Lara Gonzalez Carretero