„Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise“ in München eröffnet!

Ausstellungseröffnung „Planet Africa“ in München © Archäologische Staatssammlung // Bernhard Sacha
Archäologische Fragestellungen sind grenzüberschreitend. Vor dem Hintergrund der großen Diversität Afrikas fungiert die Archäologie als Türöffner für eine kontinentale Verbundenheit über historische Grenzen hinweg. Die Ausstellung „Planet Africa“, entstanden aus einem DFG‐Forschungsprojekt am Deutschen Archäologischen Institut (DAI), ermöglicht Besucher:innen den Blick auf eine gesamtafrikanische Perspektive. Vom 16. Mai bis 28. September ist sie in der Archäologischen Staatssammlung in München zu sehen.
Als Wiege der Menschheit besticht Afrika durch sein einzigartiges kulturelles Erbe. Kein anderer Ort kann so viel Reichtum an Natur, Geschichte und kulturellem Wandel vorweisen. Deshalb ist der Kontinent mit seinen unterschiedlichen Ländern prädestiniertes Forschungsziel – auch für archäologische Projekte. Aus dem Forschungsprojekt „Entangled Africa: Innerafrikanische Beziehungen zwischen Regenwald und Mittelmeer, ca. 6.000–500 Jahre vor heute“ ist die Ausstellung „Planet Africa“ erwachsen und spiegelt den Zusammenschluss deutscher und afrikanischer Forschungs‐ und Kultureinrichtungen. Im Mittelpunkt steht die Erforschung von Archäologie und Umweltgeschichte, der Entwicklung und Verbreitung von Technologien und Objekten, der Verbindung von Bevölkerungsgruppen sowie der menschlichen Interaktion mit Klimazonen und Naturräumen Afrikas.
In sechs thematischen Modulen ermöglicht die Ausstellung an unterschiedlichen Orten in Deutschland und Afrika Museumsgästen eine Zeitreise durch mehr als zwei Millionen Jahre Menschheitsgeschichte. Sie schlägt Brücken zu aktuellen Projekten und archäologischen Forschungsfragen und beleuchtet sämtliche Aspekte der afrikanischen Geschichte – geografische, archäologische, soziale und kulturelle. Afrikanische Street‐Art‐Künstler:innen steuerten Illustrationen bei. So entsteht das Bild eines Kontinents, der durch seine natürliche Vielfalt fasziniert, aufgrund fortdauernder (Umwelt‐)Veränderungen jedoch auch immer wieder neue Überlebensstrategien entwickeln kann und muss. Selten war dieser Erfahrungsschatz so wichtig wie heute.
Neben archäologischen Funden geben Bildwerke und Inschriften ein umfassendes Zeugnis von Handwerk, Kunst, Technik und Umwelt vergangener Zeiten – und von den Verbindungen der Menschen über enorme Entfernungen hinweg. Ausgrabungen von Siedlungen offenbaren soziale und politische Strukturen eines verdichteten Zusammenlebens, während in weiten Landstrichen mobile Lebensformen existierten. Darüber hinaus wird die moderne Nutzung alten Wissens und die archäologische Erforschung der eigenen Vergangenheit durch die an den Forschungsprojekten und der Ausstellung beteiligten afrikanischen Forscher:innen sowie Künstler:innen gezeigt. So untersucht die Ausstellung auch die Tragfähigkeit der Archäologie als verbindendes Element für eine panafrikanische und interkontinentale Verbundenheit.
Die Ausstellung „Planet Africa“ setzt ein Zeichen für die kulturelle Vernetzung zwischen Europa und Afrika: So ist die Ausstellung auf zwei Kontinenten zu sehen – in Deutschland als Wanderausstellung und in Afrika als Dauerausstellung. Damit ist sie ein Spiegelbild der reichen kulturellen Vielfalt, Geschichte und Gegenwart des afrikanischen Kontinents. In Afrika wird die Ausstellung an mehreren Standorten gezeigt: Nairobi (Kenia), Rabat (Marokko), Maputo (Mosambik), Accra (Ghana) und Lobamba (Eswatini). „Planet Africa“ zielt darauf ab, den interkontinentalen Wissenschaftsdialog zu fördern und die kulturelle Infrastruktur in Afrika nachhaltig zu stärken: Die Ausstellung hat das Potential, benachteiligten Gemeinschaften aktuelle Forschung zugänglich zu machen und das tiefere Verständnis für die frühe Geschichte Afrikas zu fördern. Zeitgleich bietet sie die Möglichkeit, auf beiden Kontinenten einer breiten Öffentlichkeit archäologische Spitzenforschung Afrikas zu präsentieren.
Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops, Führungen und Schulprogramm ergänzt den Ausstellungsbesuch in der Archäologischen Staatssammlung.
Weiterführende Informationen zum Ausstellungsbesuch in München:
https://www.archaeologie.bayern/erleben/sonderausstellung/planet-africa/
Das Projekt
„Planet Africa“ entstand unter der Leitung von Jörg Linstädter und Miriam Rotgänger (Kommission für Außereuropäische Archäologie und Kulturen des DAI) sowie Gerd-Christian Weniger (Museum Consult), zusammen mit Wazi Apoh (University of Ghana, Accra-Legon), Matthias Wemhoff und Ewa Dutkiewicz (Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte) und einer großen Anzahl afrikanischer und deutscher Archäolog:innen. Die Ausstellung wurde auf Basis der Forschungsergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms „Entangled Africa“ konzipiert. Die Forschungsergebnisse bilden die Basis von „Planet Africa“, finanziert wird die Ausstellung aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Staatlichen Museen zu Berlin.
Ansprechpartner:innen
PD Dr. Jörg Linstädter , Leitender Direktor der Kommission für Außereuropäische Archäologie und Kulturen am DAI
Joerg.Linstaedter@dainst.de
Archäologische Staatssammlung
Julia Landgrebe
Lerchenfeldstraße 2
80538 München
Mail: presse@archaeologie.bayern
DAI Pressestelle
Podbielskiallee 69
14195 Berlin
Tel.: +49 (0)30 187711-120
Mail: presse@dainst.de
Partner

Archäologische Staatssammlung München

Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin

Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK)
Förderer

Auswärtiges Amt

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Downloads
Ausstellungsplakat herunterladen.