Überblick
Triphylien liegt an der Westküste der Peloponnes und wird von den Landschaften Elis, Arkadien und Messenien umrahmt. Mehrere Poleis und Heiligtümer unterschiedlicher Größe und Bedeutung sind von der antiken Siedlungsstruktur erhalten und bieten eine gute Grundlage, Fragen zur Siedlungsdichte sowie zur Form und Ausstattung der Städte zu untersuchen. In der antiken Literatur über Triphylien ist im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. ein entscheidender Wandel von abhängigen Periökenstädten hin zu selbstständigen Poleis zu belegen, der sich in einem neuen Selbstbewusstsein der Bürger und im Ausbau der Städte widerzuspiegeln scheint. Mit archäologischen und bauhistorischen Methoden soll diese Veränderung nachgewiesen und deren raumbildende Konsequenzen innerhalb der Städte und des Städtebundes diskutiert werden. Das Projekt zur antiken Siedlungstopographie Triphyliens ist mit diesem Ansatz im Schwerpunktprogramm der DFG zur Erforschung der hellenistischen Polis als Lebensform vertreten. Das Schwerpunktprogramm hat sich zum Ziel gesteckt, die Polisentwicklung im Hellenismus nicht wie bisher als Niedergang, sondern als Neubeginn zu verstehen. Schon etwas früher als im beginnenden Hellenismus, nämlich unmittelbar nach dem elisch-spartanischen Krieg (402–400 v. Chr.), sind in Triphylien politische Veränderungen nachzuweisen, welche die im Cluster 3 formulierten Themen zu territorialen Grenzen, Hierarchien und zur Identitätsfindung hervorragend treffen.
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