Überblick
Islamische Großstädte wie Córdoba, Granada und Marrakesch waren von einem Gürtel herrschaftlicher Landgüter umgeben. Eine solche Landresidenz (als al-munia bekannt) verband eine produktive Landwirtschaft mit Möglichkeiten der Erholung und der Repräsentation für den Gutsbesitzer, vergleichbar einer Villa der römischen Antike oder der italienischen Renaissance. Abseits von den Zwängen des städtischen Lebens boten sich hier Freiräume für Experimente, von der Kultivierung exotischer Pflanzen wie Orangen, Spinat und Reis, bis zu Innovationen in der Architektur, Bildhauerei, Dichtung und Musik. Die archäologische Untersuchung von Fallbeispielen in Córdoba, Murcia und Palermo bietet neue Einblicke in die Landhauskultur islamischer Herrscher vom 8. bis 13. Jahrhundert und stellt zugleich die Frage neu, inwiefern diese Landsitze antike Lebensformen tradierten und welche Rolle sie bei der Genese der Villenkultur der Renaissance spielten.
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