Geomorphologische und geoarchäologische Untersuchungen zur Verschüttung Olympias

Bis zu seiner Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert war Olympia unter einer meterdicken Schicht aus Sand und Geröll verschüttet. Geoarchäologische Untersuchungen der Universität Mainz und der TU Darmstadt legen als eine der Ursachen eine Meerüberflutung nahe, ausgelöst durch Tsunamis in der Spätantike.

Entnahme von Bohrkernen mit einer Bohrraupe westlich des Kladeos © DAI Athen // Andreas Vött

DAI Standort  Abteilung Athen

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2009 - 2015

Disziplinen  Geoarchäologie, Geologie

Laufzeit  2009 - 2015

Projektart  Einzelprojekt

Disziplin  Geoarchäologie, Geologie

Partner  Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Geographisches Institut

Projekt-ID  1784

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/33217

Überblick

Als Ursache der Zerstörung von Olympia, das von der Spätantike bis zu seiner Wiederentdeckung vor etwa 250 Jahren unter einer bis zu 8 Meter mächtigen Schicht aus Sand und anderen Ablagerungen verschüttet war, wurde stets ein Erdbeben mit folgendem Flusshochwasser im 6. Jahrhundert n. Chr. vermutet. Wissenschaftler des Geographischen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Technischen Universität Darmstadt prüfen nun die These einer Zerstörung der Stätte durch mehrere, weit ins Land flutende Tsunamis, die im Laufe der Spätantike den östlichen Mittelmeerraum erschütterten. Die so genannte Olympia-Tsunami-Hypothese wird durch zahlreiche, im Umfeld von Olympia vorgefundene Sedimente gestützt, darunter Muschelklappen und Schneckengehäuse sowie Reste mariner Einzeller. Die Wassermassen trafen offenbar mit hoher Geschwindigkeit und Energie auf die olympische Senke, die etwa 33 Meter über dem Meeresspiegel liegt.