Der Nordwesten der iberischen Halbinsel als integrative Kontaktzone

Nach seiner späten Eingliederung in das Imperium Romanum existieren im Nordwesten der Hispania citerior römische und indigene Lebensformen über lange Zeit hinweg eng nebeneinander, verschmolzen aber auch zum Teil. Diese koexistenten Phänomene werden in einer exemplarischen Regionalstudie zu den drei nordwestlichen conventus untersucht.

Goldabbau in Las Médulas (LE) © DAI München // Isabelle Mossong

DAI Standort  Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik

Projektart  Qualifikationsarbeit

Disziplinen  Alte Geschichte, Altertumswissenschaften, Epigraphik

Projektverantwortlicher  Dr. Isabelle Mossong

Adresse  Amalienstr. 73b , 80799 München

Email  Isabelle.Mossong@dainst.de

Projektart  Qualifikationsarbeit

Cluster/Forschungsplan  AEK - Wir und die anderen. Stadt- und Regionalstudien

Fokus  Regionalforschung

Disziplin  Alte Geschichte, Altertumswissenschaften, Epigraphik

Partner  Universität Augsburg, Lehrstuhl für Alte Geschichte

Projekt-ID  5684

Überblick

Seit dem Beginn der römischen Präsenz auf der iberischen Halbinsel vergehen beinahe zwei Jahrhunderte, bis schließlich auch der äußerste Nordwesten in das Imperium Romanum eingegliedert wird. Nach der Eroberung gewinnt die lange außerhalb des römischen Machtbereichs liegende Region auf wirtschaftlichem, militärischem und administrativem Plan rasch an Bedeutung. Dieser Prozess wirft die Frage auf, welche Bedingungen diese Entwicklung ermöglichten und in welchem Zusammenhang sie mit der römischen Präsenz standen. Andere Indizien deuten eher auf eine Kontinuität der indigenen Kultur hin, wie etwa auf dem Gebiet der Religion oder der Onomastik, sodass die römische Lebensweise und einheimische Gewohnheiten noch jahrhundertelang nebeneinander existieren. Es entstehen aber auch neue Ausdrucksformen, die man als kulturelle Amalgame bezeichnen könnte. Vor diesem Hintergrund untersucht das althistorische Projekt Phänomene der gegenseitigen Beeinflussung und kreativen Verbindung ebenso wie solche der Koexistenz oder der Abgrenzung. Diese auf den ersten Blick dichotom erscheinenden Prozesse sollen für die conventus Asturum, Bracaraugustanus und Lucensis in ihrer Gewichtung und gegenseitigen Beeinflussung anhand von literarischen, epigraphischen und numismatischen Quellen analysiert werden.

León (LE), Museo provincial, CIL II 2636 © DAI München // Isabelle Mossong
León (LE), Avenida de los Cubos © DAI München // Isabelle Mossong
León (LE), Museo provincial, ERPLE 368 © DAI, AEK // Isabelle Mossong