Nubische Rettungsmissionen: Amada

In den Jahren 1959 bis 1961 fanden durch Hanns Stock, dem Ersten Direktor die Abteilung Kairo des Deutschen Archäologischen Instituts in der Region von Amada Ausgrabungen im Rahmen der UNESCO Kampagne zur Rettung der Nubischen Denkmäler statt. Der ausgedehnte Fundplatz Amada wies vor seiner Flutung in den 1960er Jahren neben dem gut…

Innere Ansicht des Tempels von Amada © DAI Kairo // Hanns Stock

DAI Standort  Abteilung Kairo

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  2022 - 2023

Disziplinen  Ägyptologie, Siedlungsarchäologie, Afrikanische Archäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Clara Jeuthe, Dr. des. Marie-Kristin Schroeder

Adresse 

Email  Clara.Jeuthe@dainst.de

Laufzeit  2022 - 2023

Projektart  Einzelprojekt

Fokus  Auswertung

Disziplin  Ägyptologie, Siedlungsarchäologie, Afrikanische Archäologie

Partner  Institut Français d’Archéologie Orientale (IFAO)

Projekt-ID  5703

Überblick

In einem aktuellen Forschungsprojekt an der Abteilung Kairo werden seit 2022 im Rahmen eines Forschungsstipendiums systematisch die Grabungsunterlagen zu Amada aus dem Kairener Archiv erfasst, digitalisiert sowie wissenschaftlich ausgewertet. Das umfangreiche Material umfasst dabei Grabungstagebücher, Zeichnungen, Skizzen, Fotos und Fundlisten. Ergänzt wird diese Materialsammlung durch Grabungsunterlagen aus dem Nachlass von Fernand Debono, der unter der Leitung von Hanns Stock die Ausgrabungen der prähistorischen Fundplätze in der Region von Amada unternahm. Durch eine enge Kooperation mit dem Institut français d’archéologie orientale du Caire kann auch diese wichtige Grabungsdokumentation erfasst sowie in die Studie mit einbezogen werden.

Im Fokus des Forschungsprojektes "Rekonstruktion nubischer Siedlungsmuster anhand der C-Gruppen-Siedlung in Amada" stehen insbesondere die Hinterlassenschaften der sog. C-Gruppe, einer archäologischen Kultur, die von etwa 2300-1800 v. Chr. das unternubische Niltal besiedelte, etwa zeitgleich zum späten Alten und Mittleren Reich des pharaonischen Ägypten. Siedlungsbefunde dieser Kultur stellen die Ausnahme dar, weshalb den seit den 1960er Jahren durch die Errichtung des Assuan-Staudammes überfluteten Befunden in Amada eine besondere Wichtigkeit zukommt. Ziel des Projektes ist zum einen die archivalische Erfassung der Grabungsunterlagen sowie die wissenschaftliche Auswertung der erfassten Siedlungsstrukturen sowie des Fundmaterials. Zum anderen wird ausgehend von dem Befund in Amada der Versuch einer Rekonstruktion unternubischer Siedlungsmuster unternommen, die auch die anderen bekannten und mit der C-Gruppe assoziierten Siedlungsplätze einbezieht.

Das Grabungsschiff "Amada", das als Unterkunft für die Grabungsteilnehmer diente. © DAI Kairo // Hanns Stock
Blick auf Zelt und Grabungsschiff "Amada" © DAI Kairo // Hanns Stock
Blick vom Grabungsschiff "Amada" auf die C-Gruppen-Habitation. © DAI Kairo // Hanns Stock
Ansicht eines C-Gruppen-Hauses in Amada © DAI Kairo // Hanns Stock
Grundrissplan der komplexen C-Gruppen-Habitation in Amada © DAI Kairo // Friedrich Hinzen